"Wir finden diese Blitzentscheidung inakzeptabel"
Querelen um die Berufung von Sasha Waltz zur künstlerischen Intendantin des Berliner Staatsballetts: Das Ensemble ist größtenteils dagegen, jetzt haben einige Tänzer sogar eine Online-Petition gestartet. Nadja Saidakowa, erste Solotänzerin, erläutert, warum.
Ab 2019 soll Saha Waltz künstlerische Intendantin des Berliner Staatsballetts werden. Allerdings ist offenbar der größte Teil des Ensembles dagegen. Einige Tänzer haben jetzt eine Online-Petition gestartet. Darunter auch Nadja Saidakowa, seit 21 Jahren erste Solotänzerin des Staatsballets.
"Wir finden das inakzeptabel, dass völlig ohne Beteiligung des Staatsballetts jemand schnell entscheidet, so eine Blitzentscheidung", kritisiert Saidakowa die Berufung von Sasha Waltz. Zwar habe sie sehr großen Respekt für deren Arbeit, aber sie halte Sasha Waltz dennoch als völlig ungeeignet für die neue Position, weil diese eine Tanztheaterchoreografin sei. Diese Art des Bühnentanzes erfordere andere tänzerische Qualitäten als die von klassisch ausgebildeten Balletttänzern.
"Die besten Tänzer werden die Compagnie verlassen"
Klassische Balletttänzer brauchten auch eine ganze andere Art von Führung, betont Saidakowa. Schließlich passen das Repertoire des Staatsballetts und die Arbeiten Sasha Waltz nach Ansicht Saidakowas nicht zusammen:
"Unser Repertoire besteht natürlich überwiegend aus klassischen Stücken", sagt Saidakowa, "und diese Tradition behalten wir seit über 100 Jahren in unserem Haus". Die Stücke von Sasha Waltz hätten hingegen einen ganz anderen Stil und sie könnte sich kaum vorstellen, das zu vermischen.
Insgesamt würde eine Berufung von Sasha Waltz dem Ruf des Staatsballetts sehr schaden:
"Die besten Tänzer werden sofort die Compagnie verlassen - und andere werden nicht kommen. So ist das."