Die geteilte Stadt
Nach dem Krieg wird Berlin von den vier Siegermächten in vier Sektoren eingeteilt. Im November 1958 fordert die Sowjetunion die westlichen Mächte - USA, Großbritannien und Frankreich - auf, Berlin zu verlassen. Als diese nicht reagieren, beginnt die DDR mit dem Bau der Mauer.
Berlin 1945, der Krieg ist zu Ende, die Stadt ein Trümmerfeld.
"Die Ruinen des einstigen Berlins sollten als ein modernes Babylon oder Karthago bewahrt werden – als Denkmal für den preußischen Militarismus und die Schrecken des Nazi-Regimes."
Der Luftwaffenmarschall Arthur Tedder. Er unterzeichnet im Namen von US-Präsident Eisenhower am 8. Mai 1945 die deutsche Kapitulation.
"Die Stadt ist vollständig tot. Man fährt Kilometer auf Kilometer durch verlassene, rauchende Ruinen und findet nichts Bewohnbares. Berlin kann niemals wieder aufgebaut werden ..."
Ein Drittel der Wohnungen und Gebäude der Stadt ist zerstört, im Zentrum über die Hälfte. Evakuierte Berliner und Flüchtlinge aus den Ostgebieten strömen in die zerbombte Stadt. In vielen Straßenzügen gibt es kein Gas, keine Elektrizität, kein Wasser, keine Kanalisation mehr. Am meisten mangelt es an Brennstoff und Lebensmitteln.
"Die Gesichter der Babys sind leichenfahl"
Berlin wird in vier Sektoren geteilt, die Sowjets übernehmen acht Bezirke der Stadt, die USA sechs, die Briten vier und Frankreich zwei. Noch wird Berlin von den Siegermächten gemeinsam regiert. Die Alliierte Kommandantur hat ihren Sitz in Dahlem, im Westteil der Stadt. Die Berliner sind mit dem täglichen Kampf ums Überleben beschäftigt. Auf dem Schwarzmarkt werden Brot und Butter zu Höchstpreisen gehandelt, genauso wie Kaffee, Zigaretten, Seife, Kleidung und Kohle.
"Blickt man von den Kleidern der Menschen auf die Gesichter, so wird deutlich, was es heißt halb verhungert zu sein."
Schreibt ein Reporter des britischen Economist im Herbst 1945 nach einem Berlinbesuch.
"Die Gesichter der Babys in den Kinderwägen sind leichenfahl; die Gesichter der wenigen Alten sind genauso totenblass wie die der Babys und Kleinkinder. Es gibt ein paar Ausnahmen; aber rosige runde Gesichter gehören gewöhnlich Prostituierten oder dem Personal, das in Diensten der Alliierten steht."
Mehr als 1000 Tote im bitterkalten Winter 1946/47
Im Frühjahr 1946 vereinigen sich in der sowjetischen Besatzungszone und in Ostberlin KPD und SPD zur SED - unter dem Druck der sowjetischen Besatzungsmacht. Im Oktober finden in Berlin Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung statt. Wahlbeteiligung 92 Prozent. Sieger wird die SPD mit fast 49 Prozent, rund 22 Prozent wählen die CDU und nur 19,8 Prozent die SED. Eine herbe Niederlage für die Kommunisten. Es ist die letzte Sektoren übergreifende Wahl – und ein erster Schritt in Richtung Teilung der Stadt, so der Historiker Manfred Wilke:
"Die Zwangsvereinigung zwischen der SPD mit der KPD zur SED im Frühjahr 1946 brachte die Gegensätze zwischen den Siegermächten offen zum Tragen, und damit waren die politischen Gegensätze in Berlin zwischen den Westsektoren, zwischen den demokratischen Parteien und zwischen den das Machtmonopol anstrebenden Kommunisten gegeben."
Der Winter 1946/47 ist bitterkalt, über 1.100 Menschen erfrieren, obwohl Wärmehallen für bedürftige Menschen in der Stadt eröffnet werden. Aber Berlin lässt sich nicht unterkriegen.
"Auch das ist ein Charakteristikum dieser Stadt, das man mit staunenden Augen sieht. Berlin ist trotz seiner Zerstörungen einer der saubersten und aufgeräumtesten Städte Deutschlands, und nicht zuletzt hat dies Berlin seinen Frauen, seinen Trümmerfrauen zu verdanken."
Eine Reportage aus dem Jahr 1947.
Reporter: "Und wie lange arbeiten Sie?"
Frau: "Wir arbeiten acht Stunden, haben in der Zwischenzeit eine Viertelstunde Frühstück und eine halbe Stunde Mittag. Und sonst ist die Arbeit sehr sehr schwer. Und wenn wir diese Arbeit vollendet haben, dann sind wir sozusagen auch fertig."
Berlin – Frontstadt im Wettkampf der Systeme
Die Blockade Berlins durch die Sowjets und die Luftbrücke 1948/49 rücken die Stadt in den Mittelpunkt der weltweiten Aufmerksamkeit. Stalin ist die Präsenz der Westmächte ein Dorn im Auge, er lässt die Versorgungswege zu Land und zu Wasser sperren.
"Berlins Versorgung in den Westsektoren gesichert, volle Versorgung auf dem Luftwege, Luftbrücke geschlagen, britische Militärregierung entsendet 100 Flugzeuge mit Lebensmitteln nach Berlin (…) das waren etwa die Schlagzeilen heute Morgen in den Berliner Tageszeitungen..."
Eine Reportage vom Flughafen Berlin Tempelhof, 29. Juni 1948. Alle acht Minuten landet dort eine Maschine mit Lebensmitteln und Brennmaterial für die Berliner Bevölkerung.
Berlin ist Frontstadt im Kalten Krieg, im Wettkampf der Systeme. Ernst Reuter, Oberbürgermeister von Westberlin, am 9. September 1948:
"Ihr Völker der Welt, ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien schaut auf diese Stadt, und erkennt, dass ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft! Nicht preisgeben könnt."
Drachensteigen und Urban Gardening
Heute erinnert an die Luftbrücke ein Denkmal aus Beton, das in der Parkanlage vor dem Flughafengebäude in den Himmel ragt, wie eine Hand mit drei Fingern. Der Flughafen selbst ist seit Herbst 2008 stillgelegt. Die Freifläche mit den ehemaligen Start- und Landebahnen ist Berlins größte Spielwiese:
Zu Tausenden kommen die Berliner an schönen Tagen, um Musik zu machen, Rad zufahren, Fußball zu spielen, zu grillen, zu skaten, Drachen steigen zu lassen. Und wer will, kann in einem Bereich sogar Gemüse und Blumen anbauen. "Urban gardening" – anstelle von Rosinenbombern:
"Also wir haben jetzt hier speziell Tomaten angebaut, in den anderen Beeten sind noch viele anderen Gemüsearten angebaut, Sonnenblumen, Zucchini, Kürbis, dahinten steht noch Rhabarber, Basilikum, Oregano, was man so lecker verspeisen kann."
"Die Fläche an sich bedeutet für mich auch Freiheit, aber da denke ich jetzt nicht unmittelbar an das, was geschichtlich mal hier passiert ist, aber die Menschen helfen sich auch hier, insofern hat das durchaus auch einen Zusammenhang, das ist Gemeinschaft, was hier auch noch gelebt wird."
"Also wir haben jetzt hier speziell Tomaten angebaut, in den anderen Beeten sind noch viele anderen Gemüsearten angebaut, Sonnenblumen, Zucchini, Kürbis, dahinten steht noch Rhabarber, Basilikum, Oregano, was man so lecker verspeisen kann."
"Die Fläche an sich bedeutet für mich auch Freiheit, aber da denke ich jetzt nicht unmittelbar an das, was geschichtlich mal hier passiert ist, aber die Menschen helfen sich auch hier, insofern hat das durchaus auch einen Zusammenhang, das ist Gemeinschaft, was hier auch noch gelebt wird."
Und es gibt Pläne, in einem Hangar das Alliierten-Museum unterzubringen, in dem dann die Geschichte des Kalten Krieges und der deutschen Teilung gezeigt werden könnte.
Amerikaner werden zu Beschützern
Reporter:"Was erwarten sie denn vom neuen Jahr?"
Mann: "Dass endlich die Blockade aufhört."
Mann: "Frieden für alle und Arbeit für alle."
Frau: "Ich wünsche, dass bald mein Mann wieder kommt aus russischer Gefangenschaft."
Frau: "Ich als Oma wünsch mir einen Kasten Holz oder Kohle, damit ich meinem kleinen Enkelkind eine warme Stube machen kann."
Im Mai 1949 endet die Blockade Berlins. Mehr als 2,3 Millionen Tonnen Fracht - Kohle, Nahrungsmittel, Baustoffe - hatten die Amerikaner und Briten nach Westberlin gebracht, mit fast 280.000 Flügen. Durch die überstandene Blockade verändert sich das Bild der Besatzungsmächte, in Westdeutschland und in Berlin. Die Amerikaner gelten nun als Beschützer, Freunde und Verbündete. Der Historiker Manfred Wilke:
"Und die Amerikaner sorgten auch dafür, dass die Verhältnisse insofern geklärt wurden, als sie an ihrem Viermächtestatus der Stadt festhielten. Der westdeutschen Republik wurde verboten, Berlin als Teil der Bundesrepublik in die Verfassung zu schreiben, gleichzeitig sorgen die Amerikaner dafür, dass die westdeutsche Republik angehalten wurde, Westberlin lebensfähig zu halten. Und die Westberliner Politik demonstrierte ihre Verbundenheit mit dem Weststaat dadurch, dass im Abgeordnetenhaus die Bundesgesetze per eigener Abstimmung übernommen wurden, so dass also für den normalen Bürger Westberlin zu Westdeutschland gehörte."
Die Arbeiter in der DDR begehren auf
Während in den 50er-Jahren die Grenze zwischen Westdeutschland und der DDR immer undurchlässiger wird, bleiben in Berlin die Sektorengrenzen offen. Die Aufbaujahre stehen im Zeichen der Konkurrenz der Systeme. Die Stalinallee wird zum Prestigeobjekt der DDR. Umso schlimmer für die Machthaber im Osten, dass gerade die Bauarbeiter unzufrieden sind mit den Lebensbedingungen in der DDR, besonders mit der Erhöhung der Arbeitsnormen im Mai 1953. Am 16. Juni 1953 legt eine Gruppe von Bauarbeitern von der Baustelle Stalinallee Block 40 die Arbeit nieder und macht sich auf zum Haus der Ministerien, wo gerade das Politbüro der SED tagt. Hunderte Arbeiter schließen sich an, die Menschenmenge wächst auf mehrere Tausend.
Meldung vom 16.06.53: "Die Zeit im Funk. Im sowjetisch besetzten Sektor Berlins ist es heute zu großen Massendemonstrationen der Arbeiter gekommen, die vor den Regierungsgebäuden in der Wilhelm- und Leipzigerstraße ihren Höhepunkt fanden. Die Arbeiter forderten die Herabsetzung der Normen, die Aufhebung des entsprechenden Ministerratsbeschlusses, eine 40-prozentige Senkung der HO-Preise, und verlangten Ulbricht oder Grotewohl zu sprechen. Es kam dann zu Protesten gegen die Politik der SED-Regierung überhaupt, der Rücktritt der Regierung wurde verlangt. Freie Wahlen seien das Gebot der Stunde."
Am nächsten Tag, am 17. Juni 1953, weiten sich die Proteste aus. Gestreikt und demonstriert wird in vielen Städten der DDR, auch wieder in Ostberlin. Ein Ziel ist erneut das Haus der Ministerien. Am Brandenburger Tor wird von Demonstranten die rote Fahne eingeholt und durch eine schwarz-rot-goldene ersetzt. In den Straßen fahren sowjetische Panzer auf.
Reportage: "Inzwischen ist der Potsdamer Platz von Westberliner Polizisten abgesperrt worden, aber die meisten Demonstranten haben sich in den Sowjetsektor hinübergezogen und bilden dort jetzt eine große Menschenmenge, die die eine Hälfte der Leipziger Straße auffüllt. Und während hier noch große Transparente (Schüsse) zu Boden fallen (Schüsse), beginnt soeben wieder ein heftiger Schusswechsel, wie es scheint von Maschinenpistolen (Im Hintergrund leise zu hören: Die Volkspolizei dein Freund und Helfer) (Schüsse) schwere sowjetische Panzer haben soeben die Leipziger Straße besetzt (Schüsse) und rollen weiter vor. Wir müssen ebenfalls zurückgehen und jetzt hinter einem Wagen Deckung nehmen und wir hören, wie die Kugeln an uns vorbei peitschen."
Der Aufstand wird niedergeschlagen.
Das Berlin-Ultimatum
Heute ist im Haus der Ministerien nicht weit vom Potsdamer Platz das Bundesfinanzministerium untergebracht. Vor dem Gebäude erinnert ein Denkmal an den Aufstand, das man im Vorbeifahren kaum wahrnimmt: ein in den Boden eingelassenes großformatiges Foto, von demonstrierenden Männern und Frauen, die sich untergehakt haben.
Die Straße des 17. Juni, die im Westteil der Stadt durch den Tiergarten zum Brandenburger Tor führt, steht heute vor allem für Massen-Events: Hier drehten die LKW der Loveparade ihre Kreise, hier versammeln sich immer wieder Hunderttausende bei Fußballwelt- und Europameisterschaften auf der Fanmeile.
10. November 1958. An diesem Tag beginnt die zweite Berlinkrise, an deren Ende der Mauerbau steht. Chruschtschow hält in Moskau eine Rede, in der er den Viermächtestatus Berlins und damit die gesamte Nachkriegsordnung in Europa in Frage stellt:
"Offensichtlich ist die Zeit gekommen, dass die Mächte, die das Potsdamer Abkommen unterzeichnet haben, auf die Reste des Besatzungsregimes verzichten und damit die Möglichkeit geben, eine normale Lage in der Hauptstadt der DDR zu schaffen."
Wenig später lässt er den Westmächten und der Bundesrepublik eine Note überreichen. Der Inhalt, kurz gefasst: Westmächte raus aus Westberlin. Er fordert die "Umwandlung West-Berlins in eine selbstständige politische Einheit", in eine entmilitarisierte "Freie Stadt", und setzt eine Frist von sechs Monaten.
Reporter: "Was halten Sie von der sowjetischen Note?"
Mann: "Was soll ich dazu sagen, das ist alles Humbug."
Frau: "Wir wollen so bleiben, wie wir sind."
Schaufenster Westberlin
Noch kann man sich in Berlin relativ frei zwischen den Zonen bewegen, von Ost nach West und umgekehrt. "Vor der Mauer" heißt die umfangreiche Studie, die der Historiker Michael Lemke dazu 2011 veröffentlicht hat:
"Es war so, dass natürlich Westberlin Schaufenster war in jeder Beziehung, vor allen Dingen von Waren, von Dienstleistungen und Hunderttausende, Ostler und vor allen Dingen Ostberliner und grenznahe Brandenburger fuhren täglich oder mehrmals in der Woche nach Westberlin, um ein bestimmtes Kulturangebot abzuschöpfen, hier vor allen Dingen das Kino."
1958 war Lemke 14 Jahre alt und machte sich selbst immer wieder auf in den Westteil der Stadt:
"Auch für die Jugendlichen war das West-Kino der Sehnsucht Ziel. Und vor allen Dingen man kaufte sich Schuhe, im Westen waren die in der Tat besser und in sofern war das ein gegenseitiges Angebot und Interaktion, denn viele Westberliner, gerade 56, 57, 58 als das Angebot in Ostberlin etwas besser wurde, kauften eben auch in Ostberlin, und sie kauften dann Dinge, die sowieso schon billig waren, Brot vor allen Dingen, Kartoffeln, Gemüse und nahmen billige Dienstleistungsangebote Ostberlins in Anspruch, von Friseur bis Schneider. Und es war eigentlich so etwas ganz Eigenartiges - Konfrontation der Systeme und gleichzeitig ne Alltagsnormalität des Kalten Krieges, die auch von uns Kindern als gar nicht so etwas Besonderes wahrgenommen wurde, das gehörte so zum Alltag."
Für die SED ist Westberlin schon lange ein Ärgernis: ein Hort von Agenten, so die Ost-Propaganda. Vor allen Dingen ein Schlupfloch für Republikflüchtlinge, deren Zahl von Jahr zu Jahr steigt. 1960 verlassen fast 200.000 Menschen die DDR, 150.000 nutzen dafür die offene Grenze nach Westberlin. Die Krise schwelt über Monate. Im Juni 1961 trifft sich Chruschtschow in Wien mit dem amerikanischen Präsidenten Kennedy. Der Historiker Manfred Wilke:
"Kennedy hat nach dem Protokoll Chruschtschow gefragt, ob er das Ansehen und die Vertragstreue der Amerikaner international zerstören wolle, denn in Westberlin hätten die Amerikaner ihr Wort gegeben und wenn Sie in Westberlin ihr Wort brechen, glaubt ihnen niemand mehr auf der Welt."
Die Mauer kommt
Als klar ist, dass die Westmächte auf die Forderungen aus Moskau nicht eingehen, bekommt Ulbricht von Chruschtschow Mitte Juli 1961 die Erlaubnis, seine lange gehegten Pläne umzusetzen: Die Schließung der Sektorengrenze.
"Seit etwa ein Uhr heute Nacht rattern die Pressluftbohrer und bohren einen Graben quer durch die Ebertstraße hier am Brandenburger Tor, der Graben ist etwa einen halben Meter tief und einen halben Meter breit."
13. August 1961. Familien und Freundschaften werden auseinandergerissen. Der Schock sitzt tief. Willy Brandt, der Regierende Bürgermeister erklärt nach einer Sondersitzung des Senats:
"Die vom Ulbricht-Regime und auf Aufforderung der Warschauer Pakt Staaten verfügten Maßnahmen (…) sind ein empörendes Unrecht. Sie bedeuten, dass mitten durch Berlin nicht nur eine Art Staatsgrenze, sondern die Sperrwand eines Konzentrationslagers gezogen wird."
Die Stadt wird zum Symbol der deutschen Teilung, für Jahrzehnte, bis zum Fall der Mauer 1989.
Heute stehen in und um Berlin nur noch wenige Mauer-Überreste. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer, kann von seinem Büro aus auf ein Stück des früheren Todesstreifens blicken. Bernauer Straße, dort, wo die Bezirke Mitte und Wedding aneinander grenzen.
"Die Teilungssituation war hier ganz besonders absurd, denn die Häuser auf der Südseite der Straße gehörten bereits zum sowjetischen Sektor, während der Fußgängerweg vor den Häusern zum Westsektor, also zum französischen Sektor gehörte, das heißt am 13. August wurde wirklich die eine Seite der Häuser der Straße zugemauert und die Leute wurden in Folge der Teilung aus ihren Häusern vertrieben. Da entstanden dann diese berühmten Bilder, wo Menschen aus den Fenstern springen. Aber hier war eben auch die berühmte Flucht von dem Grenzsoldaten Conrad Schumann, der sein Gewehr wegwirft und über den Stacheldraht springt und das Ganze vor laufenden Kameras."
Berlin – Symbol dafür, dass Mauern fallen können
Auf dem Gelände der Gedenkstätte an der Bernauer Straße stehen neben Mauerresten Säulen mit Informationen.
Säule Aufzählung der Toten: "Ida Siekmann, 58 Jahre, tödlich verunglückt am 22. August 1961"
Und man kann Audios hören zur Geschichte der Mauer und den mindestens 136 Menschen, die in Berlin auf der Flucht ums Leben kamen:
Säule Aufzählung der Toten: "Günter Litfin, 24 Jahre, erschossen am 24. August 1961"
Besucher kommen an diesen Erinnerungsort - aus aller Welt.
"I think it’s really sad, it’s still amazing: Why did they do this?"
"Ich freue mich einfach, dass das alles Geschichte ist, ich war auch früher hier, als die Mauer noch in Betrieb war, und das war doch viel gruseliger."
Berlin ist heute nicht mehr Symbol der deutschen Teilung, sondern Symbol dafür, dass Mauern fallen können.