Auf der Spur der Krieger aus dem Norden
Wer waren die Wikinger wirklich? Eine Antwort auf diese Frage sucht eine neue Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau. Kurator Matthias Wemhoff stellt klar: Die Nordmänner hatten mehr Talente, als man ihnen für gewöhnlich zutraut.
Die Wikinger waren nicht nur furchtlose Krieger und finstere Seeräuber, sondern auch clevere Händler und hoch spezialisierte Handwerker. Das erfahren Besucher auf einer großen Ausstellung über die Nordmänner, die am Mittwoch im Berliner Martin-Gropius-Bau öffnet.
In der Schau mit mehr als 800 Exponaten wolle er mit den üblichen Klischees über die Wikinger aufräumen, sagte Ausstellungskurator Matthias Wemhoff am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. So hätten die Wikinger zum Beispiel "relativ früh, eigentlich bevor die Überfälle aufs Fränkische Reich anfangen, sich erst mal den Ostern erschlossen haben, dass sie in die russischen Flusssysteme quasi eingedrungen sind".
"Fähigkeit, sich an fremde Kulturen anpassen zu können"
Über die Wolga seien sie bis ins Kaspische Meer gelangt und hätten Kontakte zu Händlern aus Bagdad aufgebaut, erläutert Wemhoff. "Da braucht man mehr als Draufgängertum, da braucht man auch eine ganze Menge an Geschick, da braucht man auch die Fähigkeit, sich an fremde Kulturen anpassen zu können - auch das sind Seiten der Wikinger, die haben wir so gar nicht auf dem Schirm."