Matthias Sutter: "Der menschliche Faktor oder worauf es im Berufsleben ankommt. 50 verhaltensökonomische Erkenntnisse"
Carl Hanser Verlag, München 2022
288 Seiten, 29,99 Euro
Erfolg im Beruf
Das soziale Miteinander wird in der Wirtschaft immer wichtiger. © Imago / Panthermedia
Fachliche Leistung allein genügt nicht mehr
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Für die Karriere in Unternehmen werden soziale Fähigkeiten zunehmend wichtiger, sagt der Volkswirt und Buchautor Martin Sutter. Vertrauen, Empathie und Fairness seien Voraussetzungen für funktionierende Teams in gut geführten Firmen.
Mit Erfolgsrezepten im Beruf beschäftigt sich der österreichische Volkswirt Martin Sutter. Soziale Fähigkeiten spielten heute in Unternehmen zunehmend eine Rolle, sagt er. Der Wissenschaftler hat entsprechende Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie in seinem neuen Buch "Der menschliche Faktor oder worauf es im Berufsleben ankommt" verarbeitet.
Soziales Miteinander ist wichtig
Gut geführte Unternehmen legten Wert darauf, dass Mitarbeiter in "Soft Skills" wie Einfühlungsvermögen oder Vertrauenswürdigkeit gut seien oder darin geschult würden, sagt Sutter. Das klappe allerdings noch nicht überall.
Ein Geheimnis für gut funktionierende Teams sei ein Chef, der sich nicht zu schade sei, auch mal mit anzupacken und beispielsweise das Büro aufzuräumen, meint der Buchautor. Wichtig seien außerdem Empathie und die Größe, anderen Erfolg zu gönnen: "Das ist unglaublich wertvoll."
Vertrauen und "Handschlagqualitäten"
Sutter zitiert auch seinen Onkel, der eine große Glasfirma führte. Für diesen seien "Handschlagqualitäten" wichtig gewesen, bei denen ein Grundvertrauen dafür sorge, dass jeder verlässlich seine Pflichten übernehme. "Das macht das Leben leichter und die Wirtschaft effizienter." Vertrauen sei im Berufsalltag gut, ein gewisses Maß an Kontrolle sei allerdings ebenfalls wichtig.
Ein Lob auf die Fairness
"Fairness ist unfassbar wichtig", sagt Sutter. Wenn Mitarbeiter im Unternehmen schlecht behandelt würden, habe das auch Auswirkungen auf diejenigen, die gar nicht direkt betroffen seien. Unfaires Verhalten sei eben nicht in Ordnung, betont Sutter - und führe dazu, dass die Produktivität auch bei den Unbeteiligten sinke.
(gem)