Bessere Abbildung der sorbischen Sprache im Alltag gefordert
Die Sorben möchten ihre Sprache besser im Alltag vertreten sehen - etwa bei Durchsagen in Bus und Bahn, auf Hinweisschildern und in Behörden. Es sei nicht leicht, Kinder und Jugendliche zum Erlernen einer Sprache zu bewegen, die in der Öffentlichkeit nicht oder nur in Alibifunktion stattfinde, sagte Julian Nitzsche, Mitglied im Rat für sorbische Angelegenheiten, bei einer Anhörung im Sächsischen Landtag. Außerdem mangele es erheblich an sorbischsprachigen Medien. Es gebe nur eine Tageszeitung in sorbischer Sprache mit vier Seiten und eine halbstündige Fernsehsendung einmal im Monat. In Bussen und Zügen werde bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich die deutsche Sprache genutzt - selbst dort, wo die überwiegende Mehrheit der Fahrgäste Sorben seien. Sorbisch gehört zur Gruppe der westslawischen Sprachen und wird heute vor allem in der Lausitz gesprochen. Rund 20.000 Menschen sprechen aktiv sorbisch. Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle hatte angekündigt, in ihrem Bundesland Minderheitensprachen besser schützen zu wollen.