Ein Kreis schließt sich
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Die neue Platte der britischen Band The Editors ist ein Best-of-Album mit Akustikversionen älterer Lieder und drei neuen Songs. Sänger Tom Smith spricht vom Abschluss des zweiten Kapitels des Bandlebens.
Die Band The Editors bringen am 25. Oktober ein neues Album auf den Markt: "Black Gold" enthält Akustik-Versionen älterer Lieder und drei neue Songs. Gründungsmitglied Tom Smith sagt, das neue Album schließe das zweite Kapitel der Bandgeschichte ab. "Die ersten drei Alben waren das erste Kapitel, die nächsten drei mit diesem als Abschluss das zweite Kapitel – mal sehen, was jetzt neu kommt."
In den Nuller-Jahren legten The Editors drei Alben vor, die umwerfend gut waren: dunkel, laut, dramatisch. Dann kam es zum Bruch in der Band, Justin Lockey ersetzte Gründungsgitarrist Chris Urbanowicz, Elliott Williams am Synthesizer und an der Gitarre stieß ebenfalls dazu. In der neuen Besetzung kamen drei eher rockige Platten heraus.
Rückkehr zu Produzentenlegende Jacknife Lee
Interessant ist, dass die Band bei den neuen Songs wieder mit Jacknife Lee zusammen gearbeitet hat, mit dem die Urformation schon 2007 beim Album "An End Has A Start" an ihren Liedern feilte.
Tom Smith sagt, mit der Aufnahme von "Black Gold" schließe sich ein Kreis. "Historisch gesehen haben die Editors eigentlich bei jedem Album mit einem neuen Produzenten zusammengearbeitet", aber irgendwie habe es sie gejuckt, wieder was mit Jacknife Lee zu machen. Es sei klar gewesen, dass die drei neuen Songs nie auf ein anderes Album kommen würden, also habe sich das nun wie eine gute Gelegenheit angefühlt: "Los, mal sehen, ob wir wieder ein bisschen Magie herstellen können" - wie damals, als die erste Formation der Band aus Birmingham mit Lee arbeitete.
Elliott Williams arbeitete erstmals mit der Produzentenlegende zusammen: "Er ist voll da, hat Energie und eine ganze eigene Arbeitsweise", beschreibt Williams den Producer, der auch mit U2, R.E.M., Robbie Williams und Taylor Swift an deren Musik feilte. "Er springt von Idee zu Idee, fast minütlich." Und am Ende werde aus all dem dann ein Lied herausgemeißelt, beschreibt Williams den Weg zum finalen Song.
Akustik-Songs sind nackter
Neben den drei neuen Songs sind Akustik-Versionen älterer Lieder auf der Platte – was die Band schon öfter gemacht hat. Ursprünglich sei die Idee von außen an die Band herangetragen worden. "Wenn wir Platten aufnehmen, zieht es uns ganz natürlich zum Dramatischen und Theatralischen."
Dann seien sie immer wieder gefragt worden, ob sie die Songs nicht akustisch spielen könnten. "Das hat dann so ein Momentum entwickelt. Die Leute haben es gemocht, die Lieder nackt zu hören, von dem Drama und dem Theatralischen entkleidet."
Inzwischen genössen sie selbst das sehr. "Das ist eine ziemlich schöne Art, den Menschen deine Musik zu zeigen." Es sei sogar ziemlich wahrscheinlich, dass sie eines Tages mal eine noch stärker akustisch geprägte Platte einspielten.
(mfu)