Die besten Filme über Mütter

Kraft, Liebe und unterschwellige Konflikte

05:28 Minuten
Filmstill aus: "I Am Mother" von Grant Sputore. Ein Roboter hält ein menschliches Baby in den Armen.
Die Tochter im Film "I Am Mother" wird von einem humanoiden Roboter namens Mutter grossgezogen. © Concorde Filmverleih
Von Hartwig Tegeler · 05.03.2022
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Nicht nur Pedro Almodóvar hat in seinem neuen Film „Parallele Mütter“, die Mutter in den Mittelpunkt gerückt. Doch auf sie werden auf die Leinwand nicht nur Hohelieder gesungen. Mütter haben in der Filmgeschichte auch noch andere Facetten.
Platz 5 - „Juno“ von Jason Reitman (2007)
Juno, 16 Jahre alt, schnoddrig, rotzig ist schwanger. Das Kind will sie nicht behalten und sucht Adoptiveltern für die zu Gebärende. Das gelingt schnell, es sind nette Leute. Doch die trennen sich, weil der zukünftige Vater des zukünftigen Kindes nicht Vater werden will. Die zukünftige Mutter aber will weiter adoptieren.

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Juno also bekommt das Kind, gibt es aber gleich an die Andere weiter. Das ist gut so. Die schöne Botschaft des Films ist konsequent gegen jedes reaktionäre Mutterbild gestrickt: Es ist nicht unbedingt die leibliche Mutter die beste für das Kind. Juno wird nicht als Rabenmutter gestraft.

Diese Mutter (Meryl Streep) ist eine Rabenmutter. Julia Roberts alias „Barb“, eine der drei Töchter von Violet, faucht die Tablettensüchtige beim Abendbrot an, sie solle essen und die Klappe halten. Das Essen wird zum Psychomassaker. Hier ein Auflauf, der auf den Boden knallt, da ein Glas Wein zu viel auf die zu vielen Tabletten gekippt.

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Schwelende Familienkonflikte explodieren; wohlgehütete Geheimnisse treten zutage. Am Ende ist die Mutter, zerfressen vom Krebs und ihrem Hass, allein. Die drei Töchter werden nie zurückkehren. Eine düstere Geschichte über eine entsetzliche Mutter. Versöhnung verbietet sich hier.

Platz 3 - „Seite an Seite“ von Chris Columbus (1998)
Isabel, die Neue des Vaters, versucht alles, damit die Kinder sie mögen; deren Mutter Jackie versucht, das zu verhindern. Julia Roberts, Ed Harris, Susan Sarandon spielen das Psychogramm eines Familienkonflikts.

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Der Originaltitel ist „Stepmom“. Als Jackie, die Mutter, Krebs bekommt übernimmt Stiefmutter Isabel aus Not und nun auch Überzeugung die Rolle von Jackie. Und sie wird akzeptiert. Gegenbild der Story von der bösen Stiefmutter aus dem Märchen? Süßlich und kitschig, aber auch berührend, wenn man die Ratio beim Schauen den Abwasch machen lässt.

Platz 2 - „Der fremde Sohn“ von Clint Eastwood (2008)
Wir schreiben das Jahr 1928: Diese Mutter (Angelina Jolie) kämpft für ihren entführten Sohn auch gegen die korrupte Polizei von Los Angeles, die ihr einen anderen Jungen als Wiedergefundenen unterschieben will. Christine verliert trotz aller Widrigkeiten ihr Ziel nicht aus den Augen, auch wenn ihre Suche nach ihrem wirklichen Sohn keinen Erfolg hat. So tritt sie an der Seite zahlreicher Alltagsheldinnen ein in den Eastwoodschen Figurenolymp. Eine Frau, die dem Mythos der „Löwenmutter“ voll und ganz entspricht.

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Platz 1 - „I Am Mother“ von Grant Sputore (2019)
„Mutter“ sagt zu „Tochter“: „Alles, was ich tue, geschieht zu deinem Schutz.“ Versprechen oder Drohung? Die Erde wüst und leer; der Mensch bzw. 60.000 menschliche Embryonen existent nur im unterirdischen Bunker der Wiederbelebungsanlage. Herrin über diesen Kosmos: „Mutter“.
„Mutter“ - Maschine, Roboter – mit ihrem zweiten Credo zum Säugling in ihren stählernen Armen: „Ich wurde als Sicherungssystem konzipiert, um der Menschheit eine zweite Chance zu geben. Und die begann mit dir, Tochter!“

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Wenn aber die Welt draußen kontaminiert ist, wie „Mutter“ behauptet, wo kommt dann plötzlich die angeschossene Frau her, die „Tochter“ dazu bringt, „Mutter“ Fragen zu stellen? Woher wusste „Mutter“, dass da draußen noch Menschen leben? Und ist tatsächlich alles vergiftet?
Doch „Mutter“ verfolgt nur ein Ziel: Die Menschen davor zu bewahren, sich selbst auszulöschen. Dazu ist ihr jedes Mittel recht. Am Ende von „I Am Mother“ aber sehen wir, wie „Tochter“ ein neues Kind in den Armen hält. Bild für einen Kern von Humanität vor den Geistern, die wir einst riefen, um uns zu dienen. Liebe wie auch Mutterliebe in einem guten menschlichen Sinn und Algorithmen sind antagonistische Widersprüche.

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