Bethlehem

Von Sigrid Brinkmann |
Die Stadt Bethlehem im Westjordanland lebt von christlichen Pilgern und vom Tourismus. Der Ausbruch der zweiten Intifada und die Besetzung der Stadt im Frühjahr 2002, als muslimische Aktivisten sich in der Geburtskirche Jesu verschanzten und das israelische Militär eine mehrmonatige Ausgangssperre verhängte, isolierten den Ort. Seit November 2005 ist Bethlehem nur noch über einen Checkpoint zu erreichen.
Statt täglich 300 Bussen mit Touristen passiert nur noch eine Handvoll die Grenze. Bethlehem verarmt. Trotzdem ist im Winter 2005 ein Theater eröffnet worden. Die Universität hat starken Zulauf. Für Christen ist Bethlehem eine heilige Stätte. Doch wie gestaltet sich das Zusammenleben von Christen und Muslimen in der kleinen Stadt? Mitri Rahebs Familie lebt seit etwa 1000 Jahren in Bethlehem. Er ist evangelischer Pfarrer. Für die Gemeinde der Weihnachtskirche hat er ein Kulturzentrum aufgebaut. "Wenn wir unseren Glauben nicht wach halten", sagt er, "verschwindet in den nächsten fünfzig Jahren die christliche Religion im Heiligen Land."