Geldentzug als Mittel gegen Korruption im Sport
Ob Wettmanipulation unter Tennisspielern oder Schmiergeldzahlungen an Fußballfunktionäre: Korruption ist im Sport weit verbreitet. Kein neues Phänomen, sagt der Ökonom Wolfgang Maennig. Er weiß, was dagegen zu tun wäre.
Eines ist Wolfgang Maennig, Wirtschaftsprofessor an der Universität Hamburg, wichtig: Tagtäglich würden zehntausende Menschen ihrer Sportart sauber nachgehen. Nur einige wenige richteten mit ihrem Verhalten "immensen Schaden" an. Besonders korruptionsanfällig seien Sportarten, bei denen es um hohe Wettumsätze gehe: Fußball oder Tennis. "Heute geht es darum, mit Wettbetrügern, die an internationalen Märkten Gelder einsetzen, sich abzusprechen und an deren Profiten zu partizipieren", sagt Maennig.
Der Ökonom ist überzeugt, dass es ein Mittel dagegen gibt: Geldentzug. Bei Sportlern hieße das, ihnen zunächst nur einen Teil ihrer Antritts- und Preisgelder auszuzahlen. Der Rest könnte später folgen, wenn sie "doping- und korruptionsfrei ausgeschieden" seien. Ähnliches gelte für Funktionäre - etwa im Fußball: "Auch Fifa-Funktionären sollte nicht alles ausgezahlt werden, sondern ein Teil erst, wenn sie mit 65 oder 70 in Pension gehen."
Im Übrigen sei Korruption im Sport nichts Neues, so Maennig: "Es sind die Fälle dokumentiert seit 300 vor Christus."