Die Königin des Pop
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Beyoncé Knowles gehört zu den erfolgreichsten Popstars unserer Zeit. Mit ihren politischen Botschaften gilt die US-Amerikanerin seit einigen Jahren aber auch als Vorbild für Millionen von jungen Frauen.
Beyoncés Karriere im Schnelldurchlauf: Mit neun Jahren gründet sie ihre erste Band, aus der wird später das Trio Destinys Child, das Hits wie "Survivor" hat. Seit 2002 läuft Beyoncés Solokarriere, mit sechs Alben, alle davon auf Platz 1 der Charts in den USA. Das hat noch keine Künstlerin vor ihr geschafft.
Erfolgreich in vielen Bereichen
Beyoncé Knowles gehe es als Künstlerin "um das Gesamtkunstwerk", erklärt die Musikjournalistin Diviam Hoffmann. Immer wieder trete die US-Musikerin als "Kuratorin" und ausführende Produzentin auf. Beispielsweise bei ihrem Konzertfilm "Homecoming" (2019), bei dem sie zudem als Produzentin, Drehbuchschreiberin und Künstlerin auf der Bühne fungiert.
Zugleich tritt Beyoncé aber auch als erfolgreiche Unternehmerin mit einer Modelinie und immer wieder sehr spektakulären Werbedeals auf.
Insbesondere visuell sei Beyoncé immer wieder stark, betont Hoffmann. So zeigte sie sich schon 2006 in einem Video als ein Opfer von Polizeigewalt, später dann als Demonstrantin. Besonders war zudem ihre Show während der Halbzeit beim Superbowl 2016, wo sie und ihre Tänzerinnen Kostüme getragen haben, die an die Uniformen der Black-Panther-Bewegung erinnert habe, also an die militante Schwarze Bewegung in den 60er-Jahren.
Doch die Musikerin wird auch immer wieder kritisiert, etwa zu dem von ihr repräsentierten Schönheitsideal. Dabei müsse jedoch bedenken, so Hoffmann, dass Beyoncé eben auch ein Popstar und eine Kunstfigur ist, deren komplette Auftritte in höchstem Maße durchinszeniert sind.
Verdienste für Feminismus
Zu Beyoncés Kritikerin zählte etwa die US-Feministin bell hooks. Die Professorin sage, dass Beyoncé quasi die Männer aus der Pflicht nimmt, wenn sie versucht, ebenso erfolgreich, reich oder geachtet zu sein, sagt Hoffman. Hooks kritisiere zudem, dass Beyoncé nicht stark genug darauf hinweist, dass Frauen unterdrückt werden, weil Männer Gewalt ausübten und unterdrückten, erzählt Hoffmann.
Doch Beyoncé habe auch Verdienste in Sachen Feminismus, so Hoffmann. Diese gingen eher in die Richtung, dass sie die Repräsentation von Weiblichkeit zu einer positiven macht und Schwarzsein zu etwas macht, das Stärke und Schönheit ausdrückt. Sie habe zudem das Vokabular eines Popstars durch den politischen Ausdruck erweitert. Damit habe sie letztlich auch die Öffentlichkeit immer wieder dazu gezwungen, sich mit Fragen der Gleichberechtigung auseinanderzusetzen.