Bibbernde Geisterjäger
Ein Ehepaar jagt beruflich Geister und erhält einen Auftrag, der selbst die Profis das Grausen lehrt. "Conjuring" ist großartiges Horrorkino, das mit einer überraschend zurückhaltenden Inszenierung aufwartet.
Wer nicht an Gespenster glaubt, darf staunen: Dieser Film beruft sich auf wahre Ereignisse. Ed und Lorraine Warren haben davon berichtet. Die beiden gelten seit Jahrzehnten als versierteste Dämonologen, Geisterjäger der USA. Ed Warren starb 2006, seine inzwischen 86-jährige Witwe ist nach wie vor aktiv, stand dem Filmteam beratend zur Seite.
Beleuchtet wird einer der spektakulärsten Fälle des Duos aus den 1970er-Jahren: Ed und Lorraine werden von einer aufgeregten Frau um Hilfe gebeten. Diese Carolyn Perron erzählt, dass sie und ihr Mann Roger mit den fünf Töchtern seit Kurzem in einem einsam gelegenen Haus auf Rhode Island leben – und dort spukt es. Die Warrens nehmen sich der Sache an. Sie gehen davon aus, dass mal wieder ein quietschendes Fenster oder Ähnliches repariert werden muss. Doch bald schon kriegen sie selbst das Gruseln. In dem Haus tobt wirklich ein Dämon. Und der bedroht schließlich auch die Warrens und ihre kleinen Tochter Judy. Gänsehaut ist garantiert.
Regisseur James Wan serviert Standards, quietschende Türen und Ähnliches. Allerdings ist seine Inszenierung alles andere als Standard. Beispielsweise gibt es eine Szene um ein Blinde-Kuh-Spiel, die einem die Haare zu Berge stehen lässt. Denn Wan schafft es, das Gefühl zu vermitteln, man selbst taste sich mit verbundenen Augen durch eine fremde, unheimliche Umgebung, in der wirklich das Böse lauert. Dazu braucht Wan keine schrillen Töne, weder optisch noch akustisch. Das Lauern der Kamera, die unsicheren Bewegungen der Protagonisten, die Farbgebung und der pointierte Ton, der das Tapsen von Schritten als Boten des Horrors erscheinen lässt, erschaffen eine perfekte Schockeratmosphäre.
Der Film ist ein Beispiel für großartiges Illusionskino. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass die Story totaler Quatsch ist: Es gibt keine Geister. Punkt. Der Schweiß, der einem auf der Stirn steht, die Unmöglichkeit, das Kino vorzeitig zu verlassen, signalisieren: Shakespeare hatte wohl doch recht, als er behauptete, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Hölle, als sich die Schulweisheit vorstellen kann.
Anders als in den meisten Horrorfilmen ist hier auch gutes Schauspiel zu erleben. Vera Farmiga, Patrick Wilson, Ron Livingston und Lili Taylor dürfen glaubwürdige Charaktere gestalten. Da sind keine Hysteriker zu erleben, keine durchgeknallten Typen. Da agieren Menschen der Marke "Du und ich". Da erscheint alles Übernatürliche, mit dem sie konfrontiert werden, furchtbar real. Selbst nüchterne Naturen fragen sich nach diesem Film garantiert, ob das Knarren der Dielen oder das seltsame Rascheln hinter der Tapete nicht doch höchst grauenvolle Ursachen haben könnte.
Mehr Informationen auf der Film-Webseite
Beleuchtet wird einer der spektakulärsten Fälle des Duos aus den 1970er-Jahren: Ed und Lorraine werden von einer aufgeregten Frau um Hilfe gebeten. Diese Carolyn Perron erzählt, dass sie und ihr Mann Roger mit den fünf Töchtern seit Kurzem in einem einsam gelegenen Haus auf Rhode Island leben – und dort spukt es. Die Warrens nehmen sich der Sache an. Sie gehen davon aus, dass mal wieder ein quietschendes Fenster oder Ähnliches repariert werden muss. Doch bald schon kriegen sie selbst das Gruseln. In dem Haus tobt wirklich ein Dämon. Und der bedroht schließlich auch die Warrens und ihre kleinen Tochter Judy. Gänsehaut ist garantiert.
Regisseur James Wan serviert Standards, quietschende Türen und Ähnliches. Allerdings ist seine Inszenierung alles andere als Standard. Beispielsweise gibt es eine Szene um ein Blinde-Kuh-Spiel, die einem die Haare zu Berge stehen lässt. Denn Wan schafft es, das Gefühl zu vermitteln, man selbst taste sich mit verbundenen Augen durch eine fremde, unheimliche Umgebung, in der wirklich das Böse lauert. Dazu braucht Wan keine schrillen Töne, weder optisch noch akustisch. Das Lauern der Kamera, die unsicheren Bewegungen der Protagonisten, die Farbgebung und der pointierte Ton, der das Tapsen von Schritten als Boten des Horrors erscheinen lässt, erschaffen eine perfekte Schockeratmosphäre.
Der Film ist ein Beispiel für großartiges Illusionskino. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass die Story totaler Quatsch ist: Es gibt keine Geister. Punkt. Der Schweiß, der einem auf der Stirn steht, die Unmöglichkeit, das Kino vorzeitig zu verlassen, signalisieren: Shakespeare hatte wohl doch recht, als er behauptete, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Hölle, als sich die Schulweisheit vorstellen kann.
Anders als in den meisten Horrorfilmen ist hier auch gutes Schauspiel zu erleben. Vera Farmiga, Patrick Wilson, Ron Livingston und Lili Taylor dürfen glaubwürdige Charaktere gestalten. Da sind keine Hysteriker zu erleben, keine durchgeknallten Typen. Da agieren Menschen der Marke "Du und ich". Da erscheint alles Übernatürliche, mit dem sie konfrontiert werden, furchtbar real. Selbst nüchterne Naturen fragen sich nach diesem Film garantiert, ob das Knarren der Dielen oder das seltsame Rascheln hinter der Tapete nicht doch höchst grauenvolle Ursachen haben könnte.
Mehr Informationen auf der Film-Webseite
USA 2013; Regie: James Wan; Darsteller: Vera Farmiga, Patrick Wilson, Ron Livingston, Lili Taylor; 112 Minuten; freigegeben ab 16 Jahren