Bibliotheksverband will Häuser auch an Sonntagen öffnen

    Menschenleerer Lesesaal der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig.
    In Zukunft Sonntags nicht mehr leer? - Lesesaal der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig. © imago-images / Stefan Noebel-Heise
    Der Deutsche Bibliotheksverband hat sich für die Öffnung öffentlicher Bibliotheken an Sonntagen ausgesprochen. Es gebe sehr gute Erfahrungen damit, gerade in Großstädten, sagte DBV-Präsident Frank Mentrup dem Evangelischen Pressedienst. Innenstädte würden dadurch attraktiver und für Familien sei es ein niederschwelliges Freizeitangebot. Gerade für eher bildungsferne Familien und Familien in kleinen Wohnungen könne ein Bibliotheksbesuch am Sonntag zu einem gemeinsamen Erlebnis werden. Mentrup, der auch Karlsruher Oberbürgermeister ist, betonte, die Sonntagsöffnung öffentlicher Bibliotheken sei Teil der Vereinbarungen des Koalitionsvertrages der Bundesregierung. Es gebe aber insbesondere in Teilen der SPD-Bundestagsfraktion noch Widerstände. Ähnlich wie bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di werde dort eine Sonntagsöffnung abgelehnt. Die meisten öffentlichen Bibliotheken seien sind in kommunaler Trägerschaft. Dadurch seien die Hürden für Sonntagsarbeit sehr hoch. Er gehe davon aus, dass die meisten Kommunen eine Sonntagsöffnung nicht umsetzen wollten. Unter anderem wäre dies auch mit zusätzlichen Lohnkosten verbunden. Zugleich verwies Mentrup auf Beispiele aus Berlin und Nordrhein-Westfalen, wo es trotz Arbeitszeitgesetz Sonntagsöffnungen von öffentlichen Bibliotheken gebe.