"Die heimlichen Wächter der Welt"
Der Dichter und Schriftsteller John Burnside beschäftigt sich schon lange mit Bienen. Sein Gedichtzyklus "Bienenmythen" bildet die Basis für eine Klanginstallation, die ab Samstag in Berlin zu sehen und zu hören sein wird.
Das poetische Thema, mit dem sich der schottische Dichter und Schriftsteller John Burnside momentan beschäftigt, summt - und das wortwörtlich: Er hat sich den "Bienen" gewidmet; ein Thema, das er bereits länger bearbeitet. Eigentlich ist Burnside in Deutschland eher als Romancier bekannt. Er ist aber auch ein anerkannter Lyriker. Ein Jahr lang war er als Gast des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD in Berlin.
Die Bienen sind für Burnside "die heimlichen Wächter unserer Welt". Im Interview mit Deutschlandradio Kultur sagte er:
"Oft nehmen wir die Bienen gar nicht wahr. Sie sind diese fast unsichtbaren Wächter, die im Hintergrund dafür sorgen, dass alles funktioniert. Aber stellen Sie sich doch mal bitte eine Welt ohne Bienen vor. Das wäre eine Welt ohne Äpfel, das wäre eine Welt ohne Früchte, das wäre eine Welt ohne Blumen. Man würde auf eine Hochzeit gehen und könnte keine Blumen mehr schenken."
Vom Aussterben bedroht
Als er angefangen habe, Naturgedichte zu schreiben, sei er ein bisschen als naiv belächelt worden, so Burnside. "Man hielt das für Frauenpoesie des 19. Jahrhunderts." Dabei gehe es ihm nicht um Naturpoesie, sondern um Umwelt und Landwirtschaft.
In Europa, aber vor allen Dingen in den USA, seien die Bienen dramatisch bedroht. Ganze Bienenstämme würden aussterben, ohne dass dies große Aufmerksamkeit erfahre: "Es gibt diese Apathie, und ich weiß nicht warum, denn Bienen sind lebensnotwendig für die Landwirtschaft, für die Forstwirtschaft, für die Produktion von Früchten."
Burnsides Abschlussarbeit des DAAD-Jahres in Berlin ist ab Samstag in der daadgalerie in Berlin zu sehen: die Sprach-und Klanginstallation "Bee Myths".