Bilder eines vergangenen Landes
Zum Teil unveröffentlichte Bilder aus der DDR der 70er- und 80er-Jahre präsentiert die renommierte Agentur Ostkreuz in einer Ausstellung unter dem Titel "Ostzeit – Geschichten aus einem vergangenen Land" in Berlin.
Kein Mauerstreifen, Kein Stacheldraht: Es sind nicht die typischen DDR-Bilder, die im Berliner Haus der Kulturen der Welt zu sehen sind. Die Ausstellung "Ostzeit – Geschichten aus einem vergangenen Land" lebt vor allem von Miniaturen aus dem Alltagsleben. Fanatische Fußballfans, Punkkonzerte, die vorbeirauschenden Limousinen der Parteibonzen. Die Fotos offenbaren das Banale, den Riss in der Inszenierung. Zum Beispiel eine Gruppe Fahnentragender Jugendlicher, die vor dem Platzregen flieht. Viele dieser zum Teil unveröffentlichten Bilder aus den Archiven der Berliner Agentur Ostkreuz zeigen Individuen im Kollektiv. Exemplarisch dafür ist eine Serie von Ute Mahler. Sie fotografierte auf der 1. Mai-Parade 1980 die Blicke von Menschen, die an der Parteiführung vorbeiziehen. In den herangezoomten Gesichtern spiegelt sich Begeisterung, Furcht, Apathie.
Die DDR ist nicht nur Motiv, sondern auch Ursprung der Agentur Ostkreuz. 1990 schlossen sich sieben ostdeutsche Fotografen zusammen, um im kapitalistischen Wettbewerb gemeinsam zu bestehen. Sie gaben ihrem Kollektiv den Namen Ostkreuz. Eine Hommage an einen chaotischen Umsteigebahnhof im Osten Berlins. Ein Symbol, das einerseits die Herkunft der Fotografen klar markierte und anderseits in die Ferne und Zukunft wies.
Einige dieser sieben Fotografen, wie etwa Harald Hauswald, hatten in der DDR nur ein Nischendasein geführt: Sie galten als subversiv und wurden von der Stasi verfolgt. Andere, wie Sybille Bergemann und Ute Mahler, waren etabliert, hatten sich ihre Freiheit in der Modefotografie erarbeitet. Gemeinsam war ihnen allen, dass sie in der DDR Einzelkämpfer waren. Jeder von ihnen hatte seinen eigene, unkonventionelle Bildsprache gefunden.
Auch mit Ostkreuz wollten sie sich im vereinigten Deutschland diese Autonomie bewahren. Das Vorbild war Magnum, die Mutter aller Fotoagenturen, gegründet von den berühmten Fotografen Robert Cappa und Henri Cartier-Bresson.
Die Fotografen der Agentur Ostkreuz gehören heute zu den besten des Landes. Sie reisen für Magazine vom Spiegel bis Geo um die Welt.
Die DDR ist nicht nur Motiv, sondern auch Ursprung der Agentur Ostkreuz. 1990 schlossen sich sieben ostdeutsche Fotografen zusammen, um im kapitalistischen Wettbewerb gemeinsam zu bestehen. Sie gaben ihrem Kollektiv den Namen Ostkreuz. Eine Hommage an einen chaotischen Umsteigebahnhof im Osten Berlins. Ein Symbol, das einerseits die Herkunft der Fotografen klar markierte und anderseits in die Ferne und Zukunft wies.
Einige dieser sieben Fotografen, wie etwa Harald Hauswald, hatten in der DDR nur ein Nischendasein geführt: Sie galten als subversiv und wurden von der Stasi verfolgt. Andere, wie Sybille Bergemann und Ute Mahler, waren etabliert, hatten sich ihre Freiheit in der Modefotografie erarbeitet. Gemeinsam war ihnen allen, dass sie in der DDR Einzelkämpfer waren. Jeder von ihnen hatte seinen eigene, unkonventionelle Bildsprache gefunden.
Auch mit Ostkreuz wollten sie sich im vereinigten Deutschland diese Autonomie bewahren. Das Vorbild war Magnum, die Mutter aller Fotoagenturen, gegründet von den berühmten Fotografen Robert Cappa und Henri Cartier-Bresson.
Die Fotografen der Agentur Ostkreuz gehören heute zu den besten des Landes. Sie reisen für Magazine vom Spiegel bis Geo um die Welt.