Billigautos für Jedermann
Schon als Kind war Henry Ford von Maschinen fasziniert. 1903 gründete er in Detroit die Ford Motor Company. Er erfand das legendäre T-Modell und begründete durch die Rationalisierung sämtlicher Arbeitsabläufe die industrielle Massenproduktion.
"Es hat 20 PS, zwei Gänge, also niedrig und hoch, natürlich einen Rückwärtsgang und eine Bremse. Die ist allerdings nicht an den Rädern angebaut, sondern im Getriebe. Mechanisch ist das Model T sehr stabil. Auch wenn es etwas zerbrechlich aussehen mag, es musste doch einiges aushalten. Denn damals gab es kaum befestigte Straßen in den Vereinigten Staaten, das gesamte Netz betrug 1908 vielleicht 250 Meilen."
John Cross sammelt Oldtimer und besitzt auch eine liebevoll restaurierte "Tin Lizzy", auf Deutsch: "Blechliese". So nannte man das erste erschwingliche Auto für Jedermann, mit dem Henry Ford das Zeitalter der Massenmotorisierung begründete.
Ford kam am 30. Juli 1863 in Greenfield Township in der Nähe von Detroit als Sohn eines Farmers zur Welt. Als Ingenieur bei der Detroiter Elektrizitätsgesellschaft konstruierte er nebenher in einem Schuppen sein erstes primitives Automobil. Er sei sich seines Erfolges von Anfang an sicher gewesen, bekannte er später:
"Wenn ein junger Mann wirklich arbeiten will, dann gibt es für ihn keine Beschränkungen. Aber, wenn er etwas anfasst, ohne den Willen, etwas mit seiner Arbeit zu leisten, dann wird er nicht viel Glück haben. Um Erfolg zu haben, muss er sich in die Probleme vertiefen. Je weiter er in sie dringt, desto weiter wird er vorausschauend handeln können."
1903 gründete Henry Ford - mit elf Investoren und 28.000 Dollar Startkapital - in Detroit die Ford Motor Company. Nachdem er verschiedene Fahrzeugtypen getestet hatte, baute er ab 1908 nur noch das simple Modell T. Rund 15 Millionen Stück wurden davon in den folgenden 19 Jahren produziert - ein Rekord, der erst 1972 vom VW Käfer überboten werden sollte. Seit 1913 entstand die "Tin Lizzy" am Fließband.
"Im Prinzip ähnelte die Montagebahn den Schiebebahnen, derer sich die Chicagoer Fleischpacker bei der Zerlegung der Rinder bedienen",
schrieb Ford in seinen Lebenserinnerungen. Er zerlegte den Arbeitsprozess in viele Einzelschritte und berechnete auf die Sekunde genau, wie lange jeder Handgriff dauern durfte – der Einstieg in die industrielle Massenproduktion. Ford zahlte hohe Löhne und führte die Fünftagewoche ein, auch dies mit dem Hintergedanken an höhere Profite: Mit mehr Geld in der Tasche konnten die Arbeiter die von ihnen gebauten Autos selber kaufen und sie in ihrer Freizeit nutzen, was wiederum den Weg in die Konsumgesellschaft ebnete. 1919 überließ Ford die Firmenleitung seinem Sohn Edsel, blieb aber auch selber noch aktiv. Erst 1927, nach massiven Absatzeinbrüchen, stimmte Henry Ford der Entwicklung eines neuen, besser ausgestatteten Kfz-Modells zu. Die Firma war in vielen Ländern präsent.
"Wir haben damals an einem sonnigen Herbsttag den Grundstein gelegt. Und ich sehe Mister Henry Ford noch vor mir, es war eine schlichte und einfache Feier",
erinnerte sich Konrad Adenauer, der damalige Kölner Oberbürgermeister, an den Beginn der Bauarbeiten für die größte europäische Niederlassung in Köln im Jahre 1930. Ford, der zeitweise durch antisemitische Pamphlete aufgefallen war, belieferte die deutsche Wehrmacht mit Lkws und Kettenfahrzeugen; während des Zweiten Weltkriegs beschäftigten die Kölner Ford- Werke Zwangsarbeiter. Nach Edsels Tod 1945 übernahm der Vater noch einmal kurz das Ruder. Henry Ford starb am 7. April 1947 in Dearburn im US-Staat Michigan, sein Enkel Henry Ford der Zweite überführte das Unternehmen in eine börsennotierte Aktiengesellschaft.
"Ein richtiger Familienwagen - Ford Taunus 12 M! Viel Auto fürs Geld!"
Seit den 1950er Jahren war Ford vor allem in Deutschland mit seinen Klein- und Mittelklassewagen erfolgreich. In den USA wurde diese Entwicklung verschlafen, was die Firma später massiv ins Schleudern bringen sollte. William Clay Ford Jr., Henry Fords Urenkel, seit 2006 Verwaltungsratspräsident der Ford Motor Company, war wesentlich an der Sanierung beteiligt. 2012 baute der Konzern sein 350 Millionstes Auto - ein roter Ford Focus, zeitweise das meistverkaufte Auto der Welt.
John Cross sammelt Oldtimer und besitzt auch eine liebevoll restaurierte "Tin Lizzy", auf Deutsch: "Blechliese". So nannte man das erste erschwingliche Auto für Jedermann, mit dem Henry Ford das Zeitalter der Massenmotorisierung begründete.
Ford kam am 30. Juli 1863 in Greenfield Township in der Nähe von Detroit als Sohn eines Farmers zur Welt. Als Ingenieur bei der Detroiter Elektrizitätsgesellschaft konstruierte er nebenher in einem Schuppen sein erstes primitives Automobil. Er sei sich seines Erfolges von Anfang an sicher gewesen, bekannte er später:
"Wenn ein junger Mann wirklich arbeiten will, dann gibt es für ihn keine Beschränkungen. Aber, wenn er etwas anfasst, ohne den Willen, etwas mit seiner Arbeit zu leisten, dann wird er nicht viel Glück haben. Um Erfolg zu haben, muss er sich in die Probleme vertiefen. Je weiter er in sie dringt, desto weiter wird er vorausschauend handeln können."
1903 gründete Henry Ford - mit elf Investoren und 28.000 Dollar Startkapital - in Detroit die Ford Motor Company. Nachdem er verschiedene Fahrzeugtypen getestet hatte, baute er ab 1908 nur noch das simple Modell T. Rund 15 Millionen Stück wurden davon in den folgenden 19 Jahren produziert - ein Rekord, der erst 1972 vom VW Käfer überboten werden sollte. Seit 1913 entstand die "Tin Lizzy" am Fließband.
"Im Prinzip ähnelte die Montagebahn den Schiebebahnen, derer sich die Chicagoer Fleischpacker bei der Zerlegung der Rinder bedienen",
schrieb Ford in seinen Lebenserinnerungen. Er zerlegte den Arbeitsprozess in viele Einzelschritte und berechnete auf die Sekunde genau, wie lange jeder Handgriff dauern durfte – der Einstieg in die industrielle Massenproduktion. Ford zahlte hohe Löhne und führte die Fünftagewoche ein, auch dies mit dem Hintergedanken an höhere Profite: Mit mehr Geld in der Tasche konnten die Arbeiter die von ihnen gebauten Autos selber kaufen und sie in ihrer Freizeit nutzen, was wiederum den Weg in die Konsumgesellschaft ebnete. 1919 überließ Ford die Firmenleitung seinem Sohn Edsel, blieb aber auch selber noch aktiv. Erst 1927, nach massiven Absatzeinbrüchen, stimmte Henry Ford der Entwicklung eines neuen, besser ausgestatteten Kfz-Modells zu. Die Firma war in vielen Ländern präsent.
"Wir haben damals an einem sonnigen Herbsttag den Grundstein gelegt. Und ich sehe Mister Henry Ford noch vor mir, es war eine schlichte und einfache Feier",
erinnerte sich Konrad Adenauer, der damalige Kölner Oberbürgermeister, an den Beginn der Bauarbeiten für die größte europäische Niederlassung in Köln im Jahre 1930. Ford, der zeitweise durch antisemitische Pamphlete aufgefallen war, belieferte die deutsche Wehrmacht mit Lkws und Kettenfahrzeugen; während des Zweiten Weltkriegs beschäftigten die Kölner Ford- Werke Zwangsarbeiter. Nach Edsels Tod 1945 übernahm der Vater noch einmal kurz das Ruder. Henry Ford starb am 7. April 1947 in Dearburn im US-Staat Michigan, sein Enkel Henry Ford der Zweite überführte das Unternehmen in eine börsennotierte Aktiengesellschaft.
"Ein richtiger Familienwagen - Ford Taunus 12 M! Viel Auto fürs Geld!"
Seit den 1950er Jahren war Ford vor allem in Deutschland mit seinen Klein- und Mittelklassewagen erfolgreich. In den USA wurde diese Entwicklung verschlafen, was die Firma später massiv ins Schleudern bringen sollte. William Clay Ford Jr., Henry Fords Urenkel, seit 2006 Verwaltungsratspräsident der Ford Motor Company, war wesentlich an der Sanierung beteiligt. 2012 baute der Konzern sein 350 Millionstes Auto - ein roter Ford Focus, zeitweise das meistverkaufte Auto der Welt.