Dem Rhein geht das Wasser aus
Transportschiffe auf dem Rhein müssen ihre Ladungen inzwischen verringern. Die Binnenschifffahrt sei durch den Wassermangel noch nicht gefährdet, sagt Silke Rademacher von der Bundesanstalt für Gewässerkunde, aber: "Wir brauchen lang anhaltenden Regen."
Nach monatelanger Dürre sind die Pegel an etlichen Abschnitten des Rheins so niedrig wie nie zuvor. Deutschlands wichtigster Wasserstraße geht das Wasser aus. Auf Flüssen wie der Donau oder der Elbe ist die Lage ähnlich, Schiffverkehr ist nur mit Einschränkungen möglich. Am Rhein sind die Auswirkungen aber besonders gravierend. Für Industriekonzerne kommt nicht genug Nachschub über den Fluss, weil viele Schiffe ihre Ladung reduzieren mussten.
Warten auf Regen
"Das Problem ist, dass uns ein bisschen Regen nicht hilft, sondern wir jetzt wirklich lang anhaltenden Regen brauchen, damit aus diesem Niedrigwasser rauskommen", sagte Silke Rademacher von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz. Einige Tage oder eine Woche Regen könnten helfen, den Wasserstand in den Flüssen wieder anzuheben. Rademacher sagte, es sei für den Rhein auch normal, dass nach einem heißen Sommer im Herbst die niedrigsten Wasserstände zu verzeichnen seien. "Es ist natürlich in diesem Jahr schon deswegen extrem, weil wir schon sehr lange in diesem Bereich sind." Es habe bereits Anfang August mit den kritischen Wasserständen begonnen: "Das ist eigentlich schon das, was uns Sorge macht."
Zukunft der Binnenschifffahrt
Massengüter wie Kohle, Benzin oder Rohstoffe für die Chemieindustrie würden immer noch sehr oft mit Schiffen transportiert. Das sei jetzt schwieriger, weil einige Schiffe nur noch mit einem Drittel ihrer Ladung führen. Auf Bahn und LKW auszuweichen, sei nicht so einfach, weil es dort an Kapazitäten fehle. Außerdem sei es teurer. Allerdings stellten die Veränderungen des Klimas nicht etwa die ganze Binnenschifffahrt in Frage, sagte Rademacher.
(gem)