"Gegengift gegen Politikverdrossenheit"
"Wäre Winfried Kretschmann bei der CDU, könne er nun darüber nachdenken, Bundespräsident zu werden", sagt die Kretschmann-Biografin Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer. Den Grünen-Politiker zeichne vor allem seine Ernsthaftigkeit aus.
Für die Journalistin Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer ist klar: Winfried Kretschmann hat am Sonntag vor allem mit seinem Pragmatismus Wählerstimmen gewinnen und damit seine grüne Partei zur stärksten Kraft in Baden-Württemberg führen können. "Man sieht ja an seinen Persönlichkeitswerten das er so etwas ist wie ein Gegengift gegen Politik- und Politikerverdrossenheit", sagte die Kretschmann-Biografin in Deutschlandradio Kultur. "Er hat ein festes Fundament, er hat unglaubliche Erfahrungen, er sagt die Rettung des Klimas ist keine grüne Spielwiese, sondern eine Menschheitsfrage". Diese Botschaften habe er in die Mitte der Gesellschaft getragen.
Unglaublich lange Erfahrung
Kretschmann unterscheide sich in seiner Ernsthaftigkeit von vielen anderen Politikern, ist Henkel-Waidhofer überzeugt. "Man darf einfach nicht übersehen, dass er einfach eine so unglaublich lange Erfahrung hat". Kretschmann sei 1981 erstmals in den baden-württembergischen Landtag eingezogen. "Er unterscheidet sich von vielen Politikern, weil er nie Karriereabsichten gehabt hat. Nicht weil er ein besserer Mensch ist, sondern weil die Grünen ihm das nie eröffnet haben". Wäre Kretschmann bei der CDU, könne er nun mit 67 Jahren auch darüber nachdenken, Bundespräsident zu werden.
Neben Kretschmann verkörpert für Henkel-Waidhofer auch die SPD-Politikern Malu Dreyer eine authentische Persönlichkeit in der deutschen Politik.