"Lindenberg! Mach dein Ding!" kommt am 16. Januar in die Kinos.
"Hermine, du machst das schon"
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Das Biopic "Lindenberg! Mach dein Ding!" wird am Dienstag in Hamburg uraufgeführt. Regisseurin Hermine Huntgeburth berichtet, der porträtierte Sänger habe ihr künstlerische Freiheit eingeräumt und großes Vertrauen entgegengebracht.
Biografische Filme werden meistens über verstorbene Künstler gedreht, die nicht mehr in den Schaffensprozess eingreifen können, so zum Beispiel über Freddie Mercury, Johnny Cash oder Gundermann. Am Dienstag wird das Biopic "Lindenberg! Mach dein Ding!" in Hamburg uraufgeführt. Mit dem Film über Elton John, der im letzten Jahr in die Kinos gekommen ist, bildet er eher die Ausnahme in diesem Genre.
Gedreht hat den Film die Regisseurin Hermine Huntgeburth. Sie wollte "das anarchistische Lebensgefühl" ihrer Anfangsjahre in Hamburg Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre auf die Leinwand bringen, wie sie sagt. Sicherlich geholfen hat dabei das ihr von Udo Lindenberg entgegengebrachte Vertrauen. Dieser räumte ihr künstlerische Freiheit ein, um ein wirklich gutes künstlerisches Produkt herzustellen, wie sie sagt:
"Wenn man die Menschen bremst in dem, was sie tun, oder immer kontrolliert, dann wird erst gar nix draus. Ich fand das sehr clever und auch sehr loyal mir gegenüber - zu sagen: 'Hermine, du machst das schon.' Und ich habe dann losgelegt."
Höhepunkte und Schattenseiten
Natürlich habe Lindenberg die Drehbücher gekannt, doch Kontrolle habe er nie ausgeübt, sagt Huntgeburth. Er habe ihr einfach vertraut. Das passt auch gut zu ihrem Verständnis davon, wie man an biografische Filme herangehen sollte, ganz gleich, ob der porträtierte Künstler noch lebt oder schon gestorben ist – nämlich "mit großem Respekt".
Das bedeute aber nicht, einen "windelweichen Udo" zu zeigen. Ganz im Gegenteil, denn in jedem Leben gebe es Höhepunkte und Schattenseiten:
"So funktioniert ein Leben. Und so funktioniert auch Film. Es ist nicht immer alles gleich und fließt in ruhigen Gewässern. Das ist ja auch das Interessante. Das hat auch mit uns selbst zu tun. Wenn immer alles gleich wäre oder gleichförmig oder gleich harmonisch, ist es manchmal auch schwierig, die Dinge nach vorne zu treiben oder auch herauszufinden, was man selber möchte oder was mich ausmacht."