"Es ist schwer, über Gewalt zu schreiben"
In ihrem neuen Roman "Wer dann noch lachen kann" beschreibt Birgit Vanderbeke ein Kind, das jahrelang von seinem Vater geschlagen und misshandelt wurde. Sie stelle dem Buch einen Teil ihrer Autobiografie zur Verfügung, sagt die Schriftstellerin.
Vor allem sei man als Autorin gefordert, für Gewalt eine eigene Sprache zu entwickeln - und viele Wörter, die darauf zutreffen könnten, möglichst zu vermeiden, betont Birgit Vanderbeke im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur.
"In den 60er-Jahren sind sehr viele Kinder misshandelt worden. Und es werden auch heute noch sehr viele Kinder misshandelt. Und es ist natürlich so, dass ich den Umstand nicht erzähle, um darauf hinzuweisen, was mir wiederfahren ist, sondern ich möchte durchaus etwas über Gewalt erzählen. Und stelle meinem Buch gewissermaßen Teile meiner Autobiografie zur Verfügung, um das erzählen zu können."
"In den 60er-Jahren sind sehr viele Kinder misshandelt worden. Und es werden auch heute noch sehr viele Kinder misshandelt. Und es ist natürlich so, dass ich den Umstand nicht erzähle, um darauf hinzuweisen, was mir wiederfahren ist, sondern ich möchte durchaus etwas über Gewalt erzählen. Und stelle meinem Buch gewissermaßen Teile meiner Autobiografie zur Verfügung, um das erzählen zu können."
Die Schriftstellerin hat in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt und Schläge erfahren. Über ihr letztes Buch "Ich freue mich, dass ich geboren bin", das in der gleichen Zeit spielt, hat sie gesagt, sie beobachte eine Verrohung in der Beziehung zwischen Kindern und Eltern, die sie an die 60er-Jahre erinnere. Das sei ein Grund, aus dem sie ihre Geschichte für erzählenswert halte.
Birgit Vanderbeke wurde 1956 im brandenburgischen Dahme geboren und lebt seit 1993 im Süden Frankreichs. Sie hat zahlreiche Romane wie "Alberta empfängt einen Liebhaber" und "Sweet sixteen" geschrieben. 1990 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis für ihre Erzählung "Muschelessen", die inzwischen zur Schullektüre gehört