Bisher unbekannter Walzer von Chopin aufgetaucht
Eigentlich ist das Werk von Fréderic Chopin gut erforscht. Umso außergewöhnlicher ist, dass in New York ein bisher unbekannter Walzer von Chopin entdeckt wurde. Die "New York Times" meldete, dass die Handschrift zufällig in einem Tresor der Morgan Library & Museum gefunden wurde. Das Werk ist mit 48 Takten recht kurz und in nur 80 Sekunden gespielt. Betitelt ist es schlicht mit "Walzer", darunter steht der Name Chopin. Mehrere Experten prüften die Partitur und befanden sie für echt. Die Kriterien waren unter anderem die verwendete Tinte und das Papier sowie die Handschrift mit dem für den Komponisten typischen Bassschlüssel-Symbol. Zur Frage, ob es sich um Chopin handeln könnte, zog die "New York Times" noch einen eigenen Experten heran: den Pianisten Lang Lang, der das Stück für die Zeitung einspielte. Es sei nicht die komplizierteste Musik von Chopin, resümierte der Musiker. Aber es sei einer der authentischsten Chopin-Stile, den man sich vorstellen könne. Nach Ansicht der Experten muss der Pole Chopin jenen Walzer zwischen 1830 und 1835 verfasst haben, als er bereits in Paris lebte. Chopin starb im Alter von nur 39 Jahren an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Epoche der Romantik.
Ob der Walzer tatsächlich aus Chopins Feder stammt, das Werk tatsächlich dem Klavier-Romantiker
Der Name steht drauf, aber ist der zufällig entdeckte Walzer auch tatsächlich ein Werk des großen Klavier-Romantikers? Der Starpianist Lang Lang hat das Stück einer eigenen Probe unterzogen.
New York (dpa) - Im Morgan-Museum in Manhattan hat es laut einem Bericht der «New York Times» einen mutmaßlichen Sensationsfund gegeben: Eher zufällig stieß der Kurator Robinson McClellan beim Sortieren von Kultur-Sammlerstücken auf die Noten eines kleinen Klavierstücks, das, so die Einschätzung mehrerer Experten, wahrscheinlich aus der Feder des Komponisten Frédéric (Fryderyk) Chopin (1810-1849) stammt.
Das mit 48 Takten recht kurze, gespielt rund 80-sekündige Werk sei schlicht mit «Valse» (Walzer) sowie dem Namen Chopin überschrieben, berichtete am Sonntag die Zeitung, die auch ein Bild des Noten-Manuskriptes veröffentlichte. Es enthalte typische Schreibkunst-Elemente des polnischen Komponisten, aber keine Unterschrift.
Er habe die Noten zunächst digital eingespielt, und beim Hören Zweifel gehabt, sagte McClellan der «New York Times». Das Werk beginne mit leisen, dissonanten Tönen, die in krachende Akkorde ausbrächen - ungewöhnlich «vulkanisch» für den für seine sanften, fantasievollen Melodien berühmten Komponisten. McClellan konsultierte den Chopin-Experten Jeffrey Kallberg von der Universität von Pennsylvania. Dem klappte nach eigenen Angaben die Kinnlade herunter: «Ich wusste, das habe ich vorher noch nie gesehen.»
Nicht kompliziert, aber authentisch
Untersuchungen von Papier, Tinte, Handschrift und Musikstil im Dokument sowie die Befragung weiterer Experten brachte die Einschätzung: Es ist tatsächlich wahrscheinlich, dass es sich um einen bis dato unbekannten Walzer von Chopin handelt.
Demnach müsste der Pole, dessen Melodien wie kaum andere für die Epoche der Romantik stehen, jenen Walzer irgendwann zwischen 1830 und 1835 verfasst haben, als er bereits in Paris lebte und oft voller Sorge auf die politisch aufgewühlte Heimat blickte. Chopin starb im Alter von nur 39 Jahren an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung.
Zur Frage, ob es sich um Chopin handeln könnte, zog die «New York Times» noch einen eigenen Experten heran: den Starpianisten Lang Lang, der das Stück in der Steinway-Hall in Manhattan für das Blatt einspielte. «Das ist nicht die komplizierteste Musik von Chopin», resümierte der weltberühmte chinesische Musiker. «Aber es ist eine der authentischsten Chopin-Stile, die man sich vorstellen kann.»
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* Klavier
* Zeitgenössische Darstellung des Musikers Frédéric Chopin Internet
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* Redaktion: Simone A. Mayer (Berlin), +49 30 2852 32262, kultur@dpa.com dpa juw xxzz n1 may
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2024-10-29T12:09:34+01:00