"Blackhat" von Michael Mann
USA 2015 mit Chris Hemsworth, Violetta Davis
138 Minuten ab 16 Jahren
Klug konstruierter Actionfilm
Michael Mann übersetzt in "Blackhat" einen Cyberangriff auf ein Atomkraftwerk in Bilder. Es ist ein kluger und erwachsen erzählter Film, der sich nicht scheut, komplizierte Zusammenhänge auch kompliziert zu erzählen.
Der Ausgangspunkt des Films ist sehr einfach: Es hat einen Cyberanschlag auf ein Atomkraftwerk in Hongkong gegeben. Während die Nachrichtenbilder das ganze Ausmaß kaum einfangen können, schnellen plötzlich völlig irrelevante Soja-Aktien an der Börse in Chicago in die Höhe. Irgendjemand setzt die ganze Welt unter Druck. Und das ist der Moment, in dem der Cyber-Thriller "Blackhat" von Michael Mann kompliziert wird.
Die FBI-Agentin Carol Barrett (Viola Davis) beginnt eine Kooperation mit chinesischen Kollegen. Doch auch diese Zusammenarbeit erweist sich als schwierig. Agent Chen schlägt vor, einen alten Studienfreund in die Gruppe zu integrieren. Doch der Hacker Hathaway (Chris Hemsworth) sitzt im Gefängnis, weil er gerne zu illegalen Mitteln greift. Unter großem Vorbehalt wird er entlassen und führt die Gruppe schnell auf die richtige Spur.
Eine handwerklich perfekte Inszenierung
Mit "Blackhat" probiert der ewige Hollywood-Ästhet Michael Mann den Cyberwar in Bilder zu packen. Und das gelingt ihm vorzüglich. Sein Film ist ein klug konstruierter und erwachsen erzählter Actionfilm, dessen Stärke im Mut liegt, komplizierte Zusammenhänge auch kompliziert zu schildern.
Anders als in den üblichen Filmen über den globalen Cyberterrorismus wird hier nichts vereinfacht, nicht personifiziert. Dem Diktat der Codes und Hacker setzt Mann eine handwerklich perfekte Inszenierung entgegen, die sich immer wieder auf die Wurzeln guten Erzählens konzentriert, dort wo der Regisseur von "The Heat" eben immer noch am besten ist.