Was fasziniert uns an Nahtoderfahrungen?
"Horrortrips sind eher die Ausnahme", sagt Kulturwissenschaftler Thomas Macho über Nahtoderfahrungen. Typisch seien eher positive Erlebnisse. Besonders auffällig seien kulturelle Unterschiede.
Dass Menschen seit den 60er-Jahren verstärkt von Nahtoderfahrungen berichten, habe vor allem mit Fortschritten in der Medizin zu tun, erklärt Kulturwissenschaftler Thomas Macho anlässlich der heutigen Veranstaltung "Der Blick ins Jenseits?" in der der Komischen Oper Berlin. Typisch seien sogenannte "Tunnelfahrten", bei denen die Betroffenen am Ende ein Licht sehen, Treffen mit verstorbenen Angehörigen oder das Aufwachen in schönen Gärten.
Die Beschreibungen seien in der Regel "getröstet, beruhigt, angstfrei" und schilderten die Erlebnisse eher positiv. "Horrortrips sind eher die Ausnahme", sagt Macho. Der Kulturwissenschaftler betont, dass häufig kulturelle Unterschiede auftreten, so habe ein Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland in den späten 90er-Jahren gezeigt, dass die Menschen in der ehemaligen DDR weniger stark sogenannte Lichtwesen wahrgenommen hätten.
Die wissenschaftliche Beweislast für Nahtoderfahrungen sei zwar einerseits "besonders groß", aber auch sehr kompliziert.