Spekulationen über eine Popikone
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Es ist still geworden um Britney Spears. Seit zwölf Jahren steht sie unter der Vormundschaft ihres Vaters. Dagegen regt sich Widerstand bei ihren Fans. Unter #FreeBritney wird wild über ihren Zustand spekuliert. Die Sängerin selbst äußert sich nicht.
In diesem an Verschwörungsmythen nicht armen Sommer bekommen derzeit Unterstützerinnen und Unterstützer von Britney Spears neue Nahrung. Seit 2008 steht die Popikone der frühen 2000er-Jahre nach psychischen Problemen unter der Vormundschaft ihres Vaters. Der hat damit die Kontrolle über ihre Finanzen und ihre künstlerischen Entscheidungen, hat aber auch ein Wort mitzureden, wenn es ums Privatleben geht.
Unter dem Hashtag #FreeBritney machen sich Promis, Anhängerinnen und Anhänger dafür stark, diesen Zustand endlich zu beenden. Wer sich ihre Kommentare in diversen Social-Media-Kanälen anschaut, könnte meinen, die 38 Jahre alte Sängerin sei in den Händen von Entführern. Ihre Verwandten wiegeln ab: Britney sei eine starke Person, kein Opfer.
Sie trug das gelbe Shirt
Die andere Seite wiederum will gewisse Zeichen als Hilferuf deuten: So sei Britney aufgefordert worden, ein gelbes Shirt zu tragen und davon ein Foto zu posten, wenn sie Hilfe brauche. Tatsächlich habe die Sängerin ein Foto in der Art bei Instagram veröffentlicht, berichtet die Bloggerin Nadia Shehadeh.
Auch die Tatsache, dass Britney Spears sich öffentlich nicht zu der Initiative und zu ihrer Situation äußere, deuteten viele so, dass sie daran gehindert werde, in der Öffentlichkeit zu sprechen.
Shehadeh sieht #FreeBritney aber durchaus zwiespältig: "Die Bewegung ist weltweit sichtbar. Und wenn Spears, die ja in der Vergangenheit gesundheitliche Probleme hatte, das wirklich selbstgewählt hat, um ihr Privatleben zu schützen und sich nicht in dem Maße der Öffentlichkeit auszusetzen und nun unter Druck gerät, dann kann man sich schon fragen, ob das nicht übergriffiges Fanverhalten ist."
Mehr Aufmerksamkeit für die Popikone
Andererseits könne man auch vermuten, dass Spears #FreeBritney bewusst nutze oder sogar steuere, um nicht in Vergessenheit zu geraten, denn in den zurückliegenden Jahren sei es auch künstlerisch stiller um sie geworden.
Shehadeh sagt aber auch: "Ich glaube, dass es richtig ist, solche Sachen zu problematisieren und auch anhand einer prominenten Person." Es sei gut, solche Vormundschaften infrage zu stellen.
Vermutlich werde Britney Spears jetzt tatsächlich wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen. Nach wie vor sei sie eine Popikone – der Hashtag werde die Community noch eine ganze Weile beschäftigen und sich derzeit immer weiter verbreiten, so die Bloggerin.
(mkn)