"Die Darren Aronofsky Edition"

Darren Aronofsky, in diesem Jahr Jury-Präsident bei der Berlinale, genießt als Regisseur Kultstatus. Das liegt nicht nur an dem Psycho-Tanz-Thriller "Black Swan", der 2011 fünf Oscar-Nominierungen erhielt. Ein Blue-Ray-Edition stellt das Werk des Regisseurs vor, das weit mehr als nur "Black Swan" umfasst.
Am nächsten Donnerstag beginnen in Berlin die "65. Internationalen Filmfestspiele", in deren Zentrum der Wettbewerb steht. Denn dort werden der Goldene Bär und die Silbernen Bären verliehen. Das Ganze entscheidet eine internationale Jury, wobei der Jury-Präsident besondere Aufmerksamkeit genießt. Schließlich wird sein Einfluss die Diskussion über die Vergabe der Preise mitbestimmen. In diesem Jahr wird der US-Amerikaner Darren Aronofsky die Präsidentschaft übernehmen, ein Regisseur der einen gewissen Kultstatus genießt. Das liegt nicht nur an dem Psycho-Tanz-Thriller "Black Swan", der 2011 fünf Oscar-Nominierungen erhielt. Darren Aronofsky faszinierte das Publikum von Anfang mit Filmen, in denen die Protagonisten einen Hang zum Wahn haben. Das lässt sich in der "Darren Aronofsky Film-Box" nachvollziehen, die jetzt erstmals als Blu-Ray erscheint. Sie enthält drei Meilensteine des Filmemachers: Den Zahlen-Thriller "Pi", mit dem Aronofsky 1999 den Regiepreis in Sundance gewann; den psychedelischen Film "The Fountain", und schließlich das Drama "The Wrestler". Mit ihm gewann Aronofsky den Goldenen Löwen von Venedig und sorgte dafür, dass der ins Abseits geratene Mickey Rourke einen neuen Karrierestart erlebte.
Max Cohen, gespielt von Sean Gullette, driftet durch New York. Das Mathematik-Genie haust in einer Absteige und berechnet endlose Zahlenreihen. In ihnen glaubt er Zyklen zu erkennen, selbst den Aktienmarkt sieht er als lebenden Organismus. Als sein Computer abstürzt, entdeckt er eine 216-stellige Zahl. Und plötzlich verfolgen ihn eine unbekannte Frau der Wall-Street sowie ein religiöser Jude, der die Geheimnisse der Tora zu ergründen sucht, der fünf Bücher Mose. Allmählich droht Max, den Verstand zu verlieren.
Max Cohen, gespielt von Sean Gullette, driftet durch New York. Das Mathematik-Genie haust in einer Absteige und berechnet endlose Zahlenreihen. In ihnen glaubt er Zyklen zu erkennen, selbst den Aktienmarkt sieht er als lebenden Organismus. Als sein Computer abstürzt, entdeckt er eine 216-stellige Zahl. Und plötzlich verfolgen ihn eine unbekannte Frau der Wall-Street sowie ein religiöser Jude, der die Geheimnisse der Tora zu ergründen sucht, der fünf Bücher Mose. Allmählich droht Max, den Verstand zu verlieren.
Ungewöhnliche Filmprojekte kompromisslos verfolgt
Formal wirkt der Schwarz-Weiß-Film "Pi" mit seinen grobkörnigen Bildern und rasanten Kameraeinstellungen wie ein Psycho-Thriller. Aber bereits hier zeigt Darren Aronofsky, dass seine Filme meist auch eine metaphysische Ebene haben. Noch deutlicher wird das in "The Fountain".
In dem Film erleben Tommy und Izzi, gespielt von Hugh Jackman und Rachel Weisz, eine große Liebe, und sie könnten glücklich sein. Aber Izzi hat einen Hirntumor.
Die Mischung aus Liebesgeschichte, Science-Fiction und Reinkarnationsstory ist vor allem eine Suche nach dem ewigen Leben und spielt in drei verschiedenen Epochen. Wobei im Reich der Maya ein Baum des Lebens gefunden wird, dessen Saft vor dem Tod bewahrt, während Tommy in der Gegenwart nach einem Medikament gegen den Hirntod forscht.
Und in ferner Zukunft erlebt er schließlich durch Meditation eine große Transformation. Wobei Aronofsky diesen Prozess in atemberaubenden Bildern schildert.
Um den Körper und seine Vergänglichkeit geht es in gewisser Weise auch in "The Wrestler".
Um den Körper und seine Vergänglichkeit geht es in gewisser Weise auch in "The Wrestler".
Mickey Rourke spielt den Wrestler Randy, dessen beste Zeit lange vorüber ist. Einst kämpfte er in riesigen Arenen, heute tritt er vor einigen hundert Leuten auf, lässt sich für ein paar Dollar fotografieren, und sein Zuhause ist eine Wohncontainer-Siedlung. Doch ob soziales Aus, Knochenbrüche oder Fleischwunden, Randy macht weiter. Darron Aronofsky ist bekannt dafür, dass er ungewöhnliche Filmprojekte kompromisslos verfolgt und immer wieder alle überrascht. So auch als er Mickey Rourke für die Hauptrolle engagierte. Rourke gehörte in den 80er Jahren zur ersten Garde Hollywoods, hat seinen Ruf aber durch Disziplinlosigkeit ruiniert.
Immer wieder Grenzen überschreiten
Im Bonusmaterial dieser Blue-Ray-Edition erinnert sich Rourke an das erste Treffen:
"Er lief über die Straße, als würde die Hose ihm seine Eier abklemmen, kam auf mich zu und sagte sofort: 'Du hast Deine Karriere für 15 Jahre ruiniert, du bist selbstzerstörerisch, und ich versuche einen Film mit dir zu machen, obwohl Dein Name Kassengift ist. Wenn du mitmachst, dann hörst du auf alles, was ich sage, und beleidigst mich nicht vor der Crew. Bezahlen kann ich nicht." Und ich dachte: "Wow, der Typ ist intelligent, und er hat Mut."
"Er lief über die Straße, als würde die Hose ihm seine Eier abklemmen, kam auf mich zu und sagte sofort: 'Du hast Deine Karriere für 15 Jahre ruiniert, du bist selbstzerstörerisch, und ich versuche einen Film mit dir zu machen, obwohl Dein Name Kassengift ist. Wenn du mitmachst, dann hörst du auf alles, was ich sage, und beleidigst mich nicht vor der Crew. Bezahlen kann ich nicht." Und ich dachte: "Wow, der Typ ist intelligent, und er hat Mut."
Vor allem war Aronofsky so intelligent, Mickey Rourke einige wichtige Dialoge improvisieren zu lassen, z.B. die Szene vor dem letzten Kampf.
Allen drei Filmen ist gemein, dass die Protagonisten konsequent ihren Weg gehen. Der kann zu einer Art Transzendenz führen oder direkt ins Verderben. In diesem Sinne ist die Darron-Aronofsky-Blu-Ray-Box auch das Portrait eines Regisseurs, der sowohl erzählerisch als auch visuell immer versucht, Grenzen zu überschreiten.
"Darron Aronofsky Edition" (Blue-Ray)
Arthaus, Darin die Filme: Pi, The Fountain, The Wrestler,
Außerdem: Pi auf dem Sundance Film Festival, Audiokommentare von Cast & Crew; Behind the Scenes; Behind the Story; Interviews; Making ofs; Nicht verwendete Szenen; Pi r²2 Musikvideo; Bildschirmschoner; Easter Egg; Filmmusik; Fotogalerie; TV Spots; Kinotrailer
"Darron Aronofsky Edition" (Blue-Ray)
Arthaus, Darin die Filme: Pi, The Fountain, The Wrestler,
Außerdem: Pi auf dem Sundance Film Festival, Audiokommentare von Cast & Crew; Behind the Scenes; Behind the Story; Interviews; Making ofs; Nicht verwendete Szenen; Pi r²2 Musikvideo; Bildschirmschoner; Easter Egg; Filmmusik; Fotogalerie; TV Spots; Kinotrailer