Blume des Jahres

Schräger Name - heilkräftige Pflanze

Der Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa pratensis) ist Blume des Jahres 2015.
Der Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa pratensis) ist Blume des Jahres 2015. © dpa/Udo Steinhäuser/Loki Schmidt Stiftung
Moderation: Marianne Allweiss und André Hatting |
Im Mittelalter glaubte man, der Teufel habe an ihr genagt. So kam die "Blume des Jahres 2015" zu ihrem Namen: Gewöhnlicher Teufelsabbiss. Heute ist sie durch die moderne Landwirtschaft bedroht, sagt Axel Jahn von der Loki-Schmidt-Stiftung.
Lila-blass-blau blüht der Gewöhnliche Teufelsabbiss auf deutschen Wiesen. Der Name klingt garstig und täuscht darüber hinweg, das diese Pflanze sehr viel Nutzen bringt: Sie gilt als Heilkraut, kommt in Blutreinigungstees und zur Behandlung von Hautkrankheiten zum Einsatz. Die Loki-Schmidt-Stiftung hat sie nun zur "Blume des Jahres 2015" erklärt.
Dahinter steckt eine öffentlich Aufklärungskampagne, die 1980 ins Leben gerufen wurde. Sie soll über den ökologischen Wert von Wildblumen und über ihre Lebensräume informieren und zu einem besseren Schutz der ausgewählten Arten beitragen.
Auch um den Gewöhnlichen Teufelsabbiss, der früher weit verbreitet war und auf feuchten Weiden und Wiesen gut gedeiht, steht es nicht gut, bedauert Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki-Schmidt-Stiftung:
"Er ist verschwunden oder zumindest stark zurück gegangen, weil die moderne Landwirtschaft diese Standorte so stark verändert hat, dass er dort nicht oder kaum noch leben kann."
Der skurrile Name der Heilpflanze reicht übrigens weit zurück bis ins Mittelalter. Der Gewöhnliche Teufelsabbiss heißt so, weil man den Teufel im Spiel glaubte: Damals vermutete man, abgestorbene und verkümmerte Teile der Wurzel rührten daher, dass der Teufel an ihnen genagt habe.
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