Börsenhandel mit Organen?
Organspenden gegen Geld sollten erlaubt sein. Das ist der Standpunkt von Peter Oberender, Professor für Volkswirtschaft an der Universität Bayreuth.
Hätten wir in Deutschland kein Transplantationsgesetz, das den Handel mit Körperteilen verbietet, gäbe es mehr Spenderorgane, und somit würden weniger Menschen sterben.
"Deshalb mein Vorschlag, dass man hier einen regulierten Markt macht für Organe. Es muss ein Lebender die Chance haben, sein Organ zu verkaufen."
Das Verbot mit Körperorganen zu handeln, schränkt die Freiheit ein. Und zwar die des potentiellen Verkäufers, argumentiert der Volkswirt. Menschen, die sich in finanziellen Notlagen befinden, sollten das Recht haben, nach klaren gesetzlichen Regeln ihre Organe anzubieten.
"Es ist doch folgende Situation: Wenn jemand existenziell bedroht ist, weil er nicht genug Geld hat, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu finanzieren. So muss er meiner Meinung nach die Möglichkeit haben, durch den Verkauf von Organen und zwar geregelten Verkauf … ähnlich der Börse, dass man sagt, wer ist zugelassen zu dem Handeln. Es muss auch geprüft werden, wer darf das Organ entnehmen. Und dann wird praktisch das Organ versteigert."
Vor allem Länder wie Indien – in denen heute ein großer Graumarkt für Organspenden existiert - würden von so einem Geschäftmodell profitieren, sagt Peter Oberender. Sie würden höhere Preise erzielen, wenn sie ihre Organe wie bei Warentermingeschäften oder Wertpapierbörsen anbieten könnten.
Krankenkassen sollen in jedem Fall mit bieten dürfen. Und es müsste eine Versicherung bei jedem Verkauf abgeschlossen werden. Für den Fall, dass ein Mensch, der seine Niere versteigert hat und dessen zweite plötzlich aussetzt, Hilfe erhält.
Peter Oberender fordert sich in dieser Sache emotional frei zu machen und langfristig das Importverbot für Organe aus Dritt-Welt-Ländern aufzuheben. Andere Modelle wie die Widerspruchslösung, die in Spanien und Österreich gilt, wo jeder Bürger, der im Falle seines Todes kein Organspender sein will, dies in einem offiziellen Dokument erklären muss, hält der Volkswirt zwar für sinnvoll. Nicht aber für ausreichend, um mehr Menschen von der Organspende zu überzeugen.
"Die Alternative ist, dass wir sagen, es sterben weiterhin drei Menschen pro Tag. Wenn dass mit seinem Gewissen vereinbaren kann, dann lässt man alles beim Alten, tut vielleicht etwas in der Widerspruchslösung und versucht Anreize zu schaffen, da bin ich völlig dafür. Nur ich glaube, dass das nicht reicht, und deshalb müssen wir uns Alternativen überlegen, und versuchen diese Sache etwas zu öffnen."
"Deshalb mein Vorschlag, dass man hier einen regulierten Markt macht für Organe. Es muss ein Lebender die Chance haben, sein Organ zu verkaufen."
Das Verbot mit Körperorganen zu handeln, schränkt die Freiheit ein. Und zwar die des potentiellen Verkäufers, argumentiert der Volkswirt. Menschen, die sich in finanziellen Notlagen befinden, sollten das Recht haben, nach klaren gesetzlichen Regeln ihre Organe anzubieten.
"Es ist doch folgende Situation: Wenn jemand existenziell bedroht ist, weil er nicht genug Geld hat, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu finanzieren. So muss er meiner Meinung nach die Möglichkeit haben, durch den Verkauf von Organen und zwar geregelten Verkauf … ähnlich der Börse, dass man sagt, wer ist zugelassen zu dem Handeln. Es muss auch geprüft werden, wer darf das Organ entnehmen. Und dann wird praktisch das Organ versteigert."
Vor allem Länder wie Indien – in denen heute ein großer Graumarkt für Organspenden existiert - würden von so einem Geschäftmodell profitieren, sagt Peter Oberender. Sie würden höhere Preise erzielen, wenn sie ihre Organe wie bei Warentermingeschäften oder Wertpapierbörsen anbieten könnten.
Krankenkassen sollen in jedem Fall mit bieten dürfen. Und es müsste eine Versicherung bei jedem Verkauf abgeschlossen werden. Für den Fall, dass ein Mensch, der seine Niere versteigert hat und dessen zweite plötzlich aussetzt, Hilfe erhält.
Peter Oberender fordert sich in dieser Sache emotional frei zu machen und langfristig das Importverbot für Organe aus Dritt-Welt-Ländern aufzuheben. Andere Modelle wie die Widerspruchslösung, die in Spanien und Österreich gilt, wo jeder Bürger, der im Falle seines Todes kein Organspender sein will, dies in einem offiziellen Dokument erklären muss, hält der Volkswirt zwar für sinnvoll. Nicht aber für ausreichend, um mehr Menschen von der Organspende zu überzeugen.
"Die Alternative ist, dass wir sagen, es sterben weiterhin drei Menschen pro Tag. Wenn dass mit seinem Gewissen vereinbaren kann, dann lässt man alles beim Alten, tut vielleicht etwas in der Widerspruchslösung und versucht Anreize zu schaffen, da bin ich völlig dafür. Nur ich glaube, dass das nicht reicht, und deshalb müssen wir uns Alternativen überlegen, und versuchen diese Sache etwas zu öffnen."