Bonner Operndirektor Andreas K.W. Meyer gestorben

Er hat eine Menge Opern wieder auf die Spielpläne gebracht, die zu Unrecht vergessen worden sind. Vor allem der Beginn des 20. Jahrhunderts war eine Zeit, in der sich Andreas K. W. Meyer auskannte, wie kaum ein anderer. Am Ostermontag wurde bekannt, dass der Bonner Operndirektor Karsamstag im Alter von 64 Jahren an einem Herzversagen gestorben ist. Er war ein Opernlexikon auf zwei Beinen. Es war fast unmöglich, ein Musiktheaterstück auszugraben, das Andreas K. W. Meyer nicht kannte. Als Chefdramaturg in Kiel, an der Deutschen Oper Berlin und zuletzt als Operndirektor in Bonn hat er eine Menge völlig vergessener Stücke wiederentdeckt. Werke von Walter Braunfels, Franco Alfano und Franz Schreker hat Meyer wieder auf die Bühne gebracht. Besonders am Herzen lag ihm Clemens von Franckensteins melodienselige Oper „Li Tai Pe“, die vor einem Jahr in Bonn Premiere hatte. Meyer war ein humorvoller und unglaublich fachkundiger Erzähler, man spürte immer seine absolute Hingabe an die Oper.