Eleanor Catton: Die Gestirne
btb Verlag, München 2015
1040 Seiten, 24,99 Euro
"In dem Buch steckt viel von mir"
Eleanor Catton ist die jüngste Man Booker-Prize-Trägerin aller Zeiten. Der 2013 prämierte Roman "The Luminaries" ist nun auf Deutsch erschienen – ein über tausend Seiten starkes Werk, das den Leser nach Neuseeland ins Jahr 1866 entführt.
Als der Man Booker-Prize – die wichtigste literarische Auszeichnung für englischsprachige Literatur – 2013 an die neuseeländische Autorin Eleanor Catton ging, war dies für die Medien ein Fest der Superlative: Eleanor Catton war mit 28 Jahren die jüngste Gewinnerin aller Zeiten, und ihr Roman "The Luminaries" war auch noch das längste Werk, das je gekürt wurde.
Nun ist das Buch auf Deutsch erschienen, die Übersetzung hat zwei Jahre gedauert. "Die Gestirne" erzählt von einer Hafenstadt an der wilden Westküste Neuseelands. Dort trifft der Schotte Walter Moody im Jahr 1866 nach schwerer Überfahrt im Hotel auf eine Versammlung von zwölf Männern, die über eine Serie ungelöster Verbrechen sprechen.
Eigentlich habe sie vor allem einen Krimi schreiben wollen, sagte Catton im Deutschlandradio Kultur – "bei dem man die Seiten schnell umblättern möchte". Die Vergangenheit habe sie gewählt, weil sie ihre Geschichte dort besser habe konstruieren können.
Erstlingsromane sind wie die erste Liebe: Süß, aber auch ein Desaster
Kunstwerke wie Bücher könne man mit Beziehungen vergleichen, sagt Catton. Ein Erstlingsroman sei wie die erste Liebe – die sei ganz süß, aber meistens auch ein Desaster. Und: "Man möchte auf keinen Fall dahin zurückkehren."
"Die Gestirne" sei für sie deutlich bedeutender als ihr erstes Werk "Die Anatomie des Erwachens". Es habe viel länger gedauert, "Die Gestirne" zu schreiben, "und es steckt viel mehr von mir drin", sagte Catton. Sie habe vor drei Jahren das Skript beendet und seitdem nichts Fiktives mehr geschrieben. "Ich weiß nicht, wie lange das noch andauert."