Boos sieht Sachsen LB außer Gefahr

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), Karl-Heinz Boos, sieht die Landesbank Sachsen nach der Übernahme durch die Landesbank Baden-Württemberg außer Gefahr. Die Schwierigkeiten der Sachsen LB seien durch die Übernahme beseitigt, sagte Boos im Deutschlandradio Kultur.
Die Fusion habe für die Landesbank Baden-Württemberg den Vorteil, dass sie nun einen besseren Zugang zum osteuropäischen Markt habe, welcher ein besonderes Geschäftsfeld der Sachsen LB gewesen sei. Er rechne jedoch nicht damit, dass eine Fusionswelle losgetreten werde, betonte er mit Blick auf die wahrscheinliche Übernahme der West LB.

Wörtlich sagte Boos: "Dann haben sich die großen, ordnungspolitischen Strukturen im Landesbankenbereich ziemlich gefestigt. Wir haben dann Baden-Württemberg mit der West LB oder auch nicht, wir haben Bayern, den Nord-Bereich, und den Berliner Bereich. Dann haben wir schon weniger Strukturen als vorher."

Boos sprach sich dagegen aus, die Bundesbank als Kontrollinstanz für die Landesbanken zu stärken. "Bankaufsicht ist Gewerbeaufsicht, und damit ein Teil der Exekutive. Und schon von daher ist es nicht denkbar, solche Exekutivbefugnisse auf eine außerhalb der demokratischen Gewaltenteilungssystematik stehende Institution zu übertragen." Die Bankenaufsicht BaFin sei die richtige Basis für die Aufsicht, die von der Bundesbank unterstützt werden könne, sagte Boos.