Die Narben von Banja Luka
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Banja Luka ist die Hauptstadt der Republika Srpska, einer serbischen Enklave in Bosnien. Früher multiethnisch, leben heute 90 Prozent Serben in der Stadt. Das Erstaunliche: von den 16 Moscheen, die damals im Hass zerstört wurden, sind 15 wieder aufgebaut.
Banja Luka im Frühsommer 2018. Gepflegte, dreistöckige Gebäude säumen die Hauptstraße der Kleinstadt, die Cafés sind voll, selbst am Morgen löffeln die Gäste schon Eiscreme zum Espresso. An der Gabelung, wo es in die Fußgängerzone geht, steht eine Uhr, auf der es immer zehn nach neun ist. Um diese Zeit ist sie stehengeblieben, vor fast 50 Jahren. In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 1969 während eines Erdbebens, das die Stärke 6,4 auf der Richterskala hatte. Genau vor der Standuhr brach die Erde, stellte sich der Asphalt senkrecht auf, wurden viele Häuser zerstört und rund 20 Einwohner getötet.
Erinnerung an das Erdbeben, nicht an den Krieg
Während die Uhr mit ihrem im Zickzack geknickten Ständer an dieses Naturdesaster mahnt, erinnert nichts an eine ganz andere, menschengemachte Katastrophe: den 7. Mai 1993. Banja Luka war von den Kampfhandlungen des Bosnienkrieges verschont geblieben, doch die nichtserbischen Bewohner wurden schikaniert, in Lager gesperrt und vertrieben oder sie flohen selbst. Bis zu jenem Tag vor genau 25 Jahren wurden alle 16 Moscheen der Stadt zerstört, die letzten drei in einer Nacht.
"Das war für mich wie das Ende der Welt. Ich war so enttäuscht."
… sagt Beharic Mirsad. Der Maschinenbau-Ingenieur hat bis dahin sein Leben in Banja Luka verbracht. Nach jener Nacht wusste er, dass er in der Stadt nicht mehr erwünscht war.
"Das war am 7. Mai 1993 um zwei Uhr in der Nacht. Und sie haben gleichzeitig Sprengstoff in diese Moschee gebracht, in die Ferhadija-Moschee, und in eine da oben, einhundert Meter weiter, in die Arnaudija, und noch eine über dem Fluss Vrbas. Das waren insgesamt sechs Tonnen TNT. Das war um zwei Uhr, eine riesige Explosion. Teile von der Moschee waren überall in der Stadt."
Dass Beharic Mirsad noch einmal in Banja Luka im Hof einer Moschee auf den Gottesdienst warten würde, so wie jetzt, hätte er damals nicht für möglich gehalten. Denn nicht nur die Moscheen sollten nach dem Willen der Serben verschwinden, auch das, was von ihnen übrig war, sämtliche Trümmer.
"Und dann sie haben mit LKW und Baggern das ganze Material genommen von allen drei und in See und Fluss geschmissen, dass das niemand mehr findet, wissen Sie."
Die Rückkehr nach dem Bosnienkrieg ist Beharic Mirsad schwergefallen, aber er musste einfach kommen, denn er hatte in Banja Luka eine Aufgabe zu erfüllen.
"Die Ferhadija-Moschee war Unesco-Erbe. Kulturerbe. Und die Unesco hat gesagt, sie brauchen mindestens 60 Prozent des Original-Materials und wir haben überall in ganz Bosnien gesucht und wir haben 60 Prozent gefunden. Im Sava-Fluss, das ist an der Grenze zu Kroatien. Und es gibt einen See und eine Stadt Jelena, das ist 300 Kilometer von hier entfernt."
15 Jahre dauert der Wiederaufbau
15 Jahre dauerte der Wiederaufbau. Wenn die zweitgrößte Moschee, die Arnaut paša Moschee fertiggestellt ist, sind alle zerstörten Moscheen wieder aufgebaut. Dass die Ferhadija-Moschee auch heute wieder als Wahrzeichen von Banja Luka gilt, ist auch das Verdienst eines Kriegsversehrten, der auf einer Bank auf den Gottesdienst wartet. Er will seinen Namen nicht nennen, sagt aber, dass er mitgeholfen habe, so gut er eben konnte mit seiner Handprothese. Ein Jahr vor der Wiedereröffnung kam er zurück in seine Heimatstadt.
"Als Muslim musste ich im Krieg Banja Luka verlassen, kam in die Armee von Bosnien-Herzegowina und wurde verwundet."
Selbst bei der Wiedereinweihung der Ferhadija-Moschee am 7. Mai 2001, acht Jahre nach ihrer Zerstörung, waren die Feindseligkeiten zwischen den muslimischen Bosniern, den Serben und Kroaten in Banja Luka nicht beigelegt. Die Muslime, ihre internationalen Gäste und Diplomaten wurden attackiert, eine Person starb später an Kopfverletzungen. Inzwischen ist es ruhiger, aber nur etwas.
"Mir geht es als Moslem hier gut, aber andere sagen, dass sie angefeindet wurden."
Der Kriegsveteran ist 47 Jahre alt, ohne Arbeit. Zusätzlich zur Handprothese ersetzt ein Implantat einen Teil seiner Schädeldecke. Er ist vorsichtig mit seinen Äußerungen, Beharic Mirsad, der Ingenieur, zeigt weniger Zurückhaltung. Er hadert mit seinen nichtmuslimischen Nachbarn in Baja Luka.
"Es kommen immer Leute, die diejenigen, die zum Beten kommen, provozieren und mit Flaschen schlagen."
EU soll bei der Versöhnung helfen
In der prächtigsten Moschee, der Ferhadija, ruft der Muezzin zum Gottesdienst. Suade und ihre Schwester, die im Hof am Brunnen der Moschee gerade noch eine Zigarette geraucht haben, streifen vor dem Eingang die Sandalen von den Füßen, binden sich Kopftücher um, laden ein, es ihnen gleich zu tun und mitzukommen.
"Es ist nicht wie früher, vor dem Krieg. Vor dem Krieg haben wir nicht gewusst, wer welche Religion hat. Die Namen waren anders, aber wir haben zusammen gelebt. Meine Schwester ist mit einem serbischen Mann verheiratet, sie hat zwei Töchter. Früher war das ganz anders."
Suade ist 63 Jahre alt, lebt seit über 20 Jahren in Österreich und kommt nur noch nach Banja Luka, um ihre Schwester zu besuchen.
Banja Luka ist die Hauptstadt der Republik Srpska, einer serbischen Enklave, die zu Bosnien-Herzegowina gehört.
Seitdem die Europäische Union den sechs Ländern des Westbalkans die Mitgliedschaft in Aussicht gestellt hat, ist die EU Thema Nummer eins. In den Cafés, auf den Plätzen. Obwohl Bosnien-Herzegowina und der Kosovo noch nicht einmal Beitrittskandidaten sind.
Das Freiluftschachbrett im Stadtzentrum ist stets umringt von Schaulustigen, jungen und älteren Männern. Sie stehen am Spielfeldrand oder schauen von den Bänken aus zu, vor allem aber reden sie über Politik. Sed Zoran ist 58 Jahre alt, Ingenieur, arbeitet aber als Wachmann auf einem Friedhof.
"Unsere Politiker wollen überhaupt nicht in die EU, denn sie wollen keinen Rechtsstaat, sondern lieber weiter die Schattenwirtschaft, an der vor allem sie selbst verdienen."
Ähnlich skeptisch klingen Gooordana Sobrenitsch und Natasa Petcovic, beide Anfang 40, die eine Betriebswirtin, die andere Bankangestellte.
"Wir sind so weit entfernt von der EU hier in Bosnien-Herzegowina, wir haben überhaupt nicht die Basis dafür. Die Renten sind ein Problem, die Jugendarbeitslosigkeit. Wenn du einen Job haben möchtest, brauchst du einen Politiker, der ihn dir verschafft.
"Wir haben zwar Arbeit, aber die ist sehr schlecht bezahlt. Es gibt Steinreiche bei uns und sehr viele Arme, aber keine Mittelschicht."
"Wir sprechen nicht über den Krieg"
Beide verstehen die Angst Europas vor der Instabilität des Balkans. In allen Ländern des ehemaligen Jugoslawien herrschte Krieg, die ethnischen Spannungen halten mehr oder minder sichtbar an, aber die Frauen sehen Fortschritte. Früher hätten die Menschen aufeinander geschossen, jetzt würden sie zusammen Kaffee trinken.
"Wir sind einfache Leute, wir sind nicht verantwortlich für den Krieg. Alle – Serben, Kroaten und Bosnier – haben ihre Wunden."
"Wir sprechen nicht über den Krieg, wir können nichts mehr daran ändern."
Unweit der neuen orthodoxen Erlöserkirche wartet Milovan Milutinovic. Er ist der Vorsitzende der Assoziation der Kriegsveteranen, vertritt Männer, die nach den Kämpfen enorme Schwierigkeiten hatten, wieder Arbeit zu finden, denn Unternehmen bevorzugen junge Fachkräfte, ohne körperliche Schäden und psychische Probleme. Milovan Milutinovic besteht darauf, dass das multiethnische Zusammenleben in der Republik Srpska und in Banja Luka gut funktioniert.
"Die Serben möchten keine ethnisch reine Republik Srpska, sie wollen alle Ethnien hier. Fahren Sie 50 Kilometer aus Banja Luka heraus nach Prijedor und sie werden eine muslimische Bevölkerung sehen, die besser lebt als die Serben in der Republik Srpska. Kroatien hat alle Serben rausgeworfen, das ist ein ethnisch reines Gebiet."
Milovan Milutinovic ist in Uniform erschienen. Der ungelöste Kosovo-Konflikt mit dem großen Nachbarn Serbien, aber auch die anhaltenden ethnischen Spannungen in Bosnien-Herzegowina bergen eine große Ungewissheit für die Europäische Union und machen eine Mitgliedschaft nicht wahrscheinlicher. Die Gefahr, dass auf dem Balkan erneut Gewalt ausbricht, ist real, sagt der Kriegsveteran Milutinović.
Gefahr durch Islamisten
"Es kann hier wieder Krieg geben. Wegen der radikalen Muslime, der Islamisten. Diese Leute leben in Bosnien und sind eine große Gefahr für Bosnien. Deswegen wollen wir auch in die EU, damit wir jemanden haben, der uns hilft, dieses Problem zu lösen. Denn die muslimische Regierung in Sarajewo sagt, dass die radikalen Muslime gut sind und unternimmt nichts gegen sie. Wir brauchen die EU, die ihnen sagt: Stoppt das."
Der heutige Chef der Kriegsveteranen war während des Bosnien-Krieges von 1992 bis 1995 Sprecher von Ratko Mladić, einem serbischen Kriegsverbrecher, den der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag im November vorigen Jahres zu lebenslanger Haft verurteilt hat, unter anderem wegen des Massakers von Srebrenica, bei dem rund 8.000 Muslime getötet wurden. Der Ex-Pressesprecher des Generals nimmt seinen früheren Vorgesetzten trotzdem in Schutz.
"Der Prozess gegen Mladic ist nicht endgültig entschieden, noch läuft ein Einspruch. In meinen Augen ist Ratko Mladić ein großartiger General, der für sein Volk gekämpft hat. Er war ein ehrenwerter Mann, der niemals gesagt hat, dass seine Armee irgendjemanden töten soll. Das Gericht hat nicht ein Dokument gefunden, das die Schuld von General Mladić belegt. Das Tribunal in Den Haag ist antiserbisch."
Mit seiner Unterstützung für verurteilte Kriegsverbrecher ist der Veteran keineswegs ein Einzelfall, viele auf dem von den Kriegen gezeichneten Balkan zeigen sich derart solidarisch. Auch die schlechte Meinung vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien ist weit verbreitet, färbt aber erstaunlicherweise nicht ab auf die EU.
"Wir wollen Teil der EU werden und akzeptieren alles, was die Regierung Bosnien-Herzegowinas tut, um uns in die EU zu bringen. Wir sind ein Teil Europas und werden besser leben, wenn wir zur EU gehören. Dann werden wir auch lernen, unsere Probleme auf dem Verhandlungsweg zu lösen."
Der ehemalige Sprecher des Generals Mladić erwartet, dass die EU als Vermittler zwischen Bosniaken, Serben und Kroaten auftritt.
Mit dem Krieg vor 25 Jahren veränderte sich die Zusammensetzung der Bevölkerung von Banja Luka massiv. Früher machten Serben etwas mehr als die Hälfte aus, heute dominieren sie zu fast 90 Prozent, dafür sind Kroaten und Bosnier fast verschwunden, je über 20 000 Menschen weniger, sie machen nur noch 3 bzw. 4 Prozent aus. Für die 21 000 abgewanderten Muslime hatte der Kriegsveteran Milutinovic eine Erklärung:
"Die Leute hätten keine Arbeit, deswegen hätten sie die Stadt verlassen, nicht aus Sicherheitsgründen."
Keine überzeugende Erklärung, denn schließlich hat nur die Zahl der Kroaten und Bosnier abgenommen, die der Serben dagegen ist gestiegen. Außerdem leiden unter der schwierigen Wirtschaftslage alle, viele suchen ihr Glück in der Europäischen Union.
Massenandrang vor slowenischer Botschaft
Massenandrang vor dem slowenischen Konsulat in Banja Luka. Etwa 100 Männer zwischen Anfang 20 und 60 Jahren stehen für Visa an. Sie alle wollen in der EU arbeiten, denn in Bosnien-Herzegowina finden sie keine Beschäftigung. Eine Polizistin lässt immer zehn Personen hinein.
"Ich warte auf ein Visum, ich bin aus Modrića." Ich will auch ein Visum, sagt der Mann neben ihm. Sie reden über die EU. Dass Bosnien-Herzegowina Mitglied wird, glaube ich nicht, sagt einer. Schön wär‘s, aber unsere Regierung will das nicht. Dabei ist das so eine klasse Idee. Ein Mann, um die 50, stimmt dem Vorredner zu, Bosnien-Herzegowina müsse in die EU. Auch er braucht das Visum, denn er hat vor, in Slowenien auf dem Bau zu arbeiten. In Bosnien finde man kaum einen Job und wenn, sei er schlecht bezahlt. Ein Lohn in Slowenien ist doppelt so hoch wie in Banja Luka. Ein 22jähriger mit kurzen Haarstoppeln möchte als Fahrer in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana Geld verdienen, dann heiraten und für immer bleiben.
Eine Konsulatsangestellte bittet die Männer ihre Papiere bereitzuhalten.
Wirtschaftliche Probleme größer als ethnische
Die ökonomischen Probleme sind weit größer als die ethnischen Spannungen, ist der Politikwissenschaftler Milos Solaja überzeugt. Der Professor lehrt an der Universität in Banja Luka. Seiner Meinung nach haben die Politiker aller Parteien mehr Interesse, die Auseinandersetzungen zwischen den Bevölkerungsgruppen zu schüren, als ein attraktives Investitionsklima und damit Arbeitsplätze zu schaffen. In seinen Augen stehen Bosnien-Herzegowina und die dazugehörige Republik Srpska kurz vor dem Scheitern.
"Das ist so. Deswegen wird es seine sehr lange Zeit der Instabilität geben. Keiner gibt zu, dass wir es mit einem failed state, mit einem gescheiterten Staat zu tun haben. Aber vor allem müssen wir analysieren, was der Grund für dieses Staatsversagen ist. Meiner Meinung nach liegt es an der fehlenden Verfassung, die nie zwischen den drei Völkern ausgearbeitet wurde. Somit wissen wir nicht, wie dieser Staat eigentlich aussehen soll."
Die Verfassung wurde 1995 im Abkommen von Dayton niedergelegt und war Teil des Friedensvertrages, den die EU und USA den verfeindeten Parteien vorgeschlagen hatten. Darin wurde der Aufbau von Bosnien-Herzegowina festgeschrieben, der sich als äußerst kompliziert herausstellte. Das Land hat eine Zentralregierung mit einem dreiköpfigen Staatspräsidium – vertreten sind ein Bosnier, ein Serben und ein Kroaten. Bosnien-Herzegowina besteht aus einer Föderation von Bosnien und Herzegowina, in der muslimische Bosniaken und katholische Kroaten zu Hause sind, und der Republik Srpska, in der mehrheitlich Serben wohnen. Kaum jemand versteht, wer wofür zuständig ist. Auch deswegen fühlen sich die Bürger ihrem Land kaum zugehörig, umso mehr aber ihrer Ethnie. Würde man die Menschen heute fragen, sprächen sich die meisten für eine Trennung der Nationalitäten aus und gäben denen Recht, die schon immer dafür plädiert und deshalb Krieg geführt haben.
"Die Mehrheit in der Republik Srpska wäre vermutlich für eine Abtrennung von Bosnien-Herzegowina und für die Unabhängigkeit oder den Anschluss an Serbien, aber eher für die Unabhängigkeit. Die Bosnier hätten gern den bosnischen Zentralstaat und die Kroaten träumen von Unabhängigkeit oder den Zusammenschluss mit Kroatien. Ohne eine Vereinbarung zwischen den drei Völkern darüber, wie sie zusammenleben wollen, wird es eine ständige Instabilität geben - eine soziale, politische und wirtschaftliche Instabilität."
"Bosnien und Herzegowina braucht eine neue Verfassung"
Der Politikprofessor Solaja ist selbst ein begeisterter Europäer, hat allerdings große Zweifel, dass seine Landsleute wissen, was ein EU-Beitritt ihnen allen abverlangen würde. Statt den schweren Weg der Reformen zu gehen, sei es einfacher, Menschen wegen ihres unterschiedlichen Glaubens und ihrer Nationalität gegeneinander aufzustacheln. Die internationale Gemeinschaft wäre gut beraten, Bosnien-Herzegowina bei der Arbeit an einer neuen Verfassung zu helfen, bevor sich die neuen Spannungen wieder gewaltsam entladen.
"Für Krieg reichen die materiellen Ressourcen glücklicherweise nicht. Das ist vielleicht der einzige Vorteil der Krise. Aber es könnte natürlich jemand von außen kommen, der einen Krieg initiieren möchte, irgendein islamisches oder auch ganz anderes Land, vielleicht im Osten. Jedes der Völker hat seine eigenen Unterstützer und Verbündeten."
Schon Monate vor den Parlamentswahlen im Oktober, so prophezeit Professor Solaja, wird man wieder beobachten können, wie die Spannungen unter den Ethnien geschürt werden.
"Wer die ethnische Karte spielt, gewinnt meist. Das ist ja auch viel leichter, als sich den realen Problemen der Gesellschaft zuzuwenden. Unter den einfachen Menschen sehen wir keinerlei Spannungen. Erst wenn es um Politik geht, agieren wir als Serben, Bosnier, Kroaten. Es gibt keine echten Parteien und Programme, sondern nur Interessengruppen. Diese Politiker haben in Wahrheit nicht das geringste Interesse, in die EU zu kommen, denn dann wären sie bald weg vom Fenster. Sie wollen an der Macht bleiben und deswegen spielen sie die nationalistische Karte."
So macht die Aussicht, eines Tages der EU anzugehören, die Lage nicht einfacher, sondern eher noch schwieriger.