Caroline Ring, Botschafter des Lebens. Was Bäume in Städten erzählen
Piper Verlag, 255 Seiten, 22 Euro
Geschichten, die Bäume erzählen können
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Die Journalistin Caroline Ring widmet sich in ihrem Buch "Botschafter des Lebens" einigen Geschichten über Bäume in unseren Städten. Sie bedauert, dass es bei vielen Menschen an Aufmerksamkeit für deren besonderes Wesen fehlt.
Die Geschichten der Stadtbäume, von denen die Journalistin Caroline Ring in ihrem Buch "Botschafter des Lebens" erzählt, haben oft auch mit Menschen zu tun. Denn viele Bäume in den Städten seien nicht natürlich gewachsen, sondern wurden dort gepflanzt, weil der Mensch sie "schön" gefunden haben, sagt die Autorin.
Goethes Inspiration
Andere Bäume geben Inspiration, zum Beispiel ein Ginkgobaum in Frankfurt am Main, der wahrscheinlich der älteste seiner Art in Deutschland ist. "Und dieser Baum, da geht man davon aus, dass der Goethe ganz stark inspiriert hat", so Ring. "Goethe hat ein Gedicht geschrieben, den 'Gingo biloba'. Und dieses Gedicht geht vermutlich auch so ein bisschen auf diesen Baum zurück."
Der Ginkgo sei ein Exot auf Deutschlands Straßen: "Ursprünglich kommt er aus Richtung China. Wo genau, weiß man gar nicht. Die Geschichte des Ginkgos ist sehr rätselhaft", sagt Ring.
Der älteste Baum in dem Buch ist eine Linde, die in Rostock steht, circa 400 Jahre alt. Doch es werden nicht nur Geschichten über alte Bäume erzählt. Ein erst 13 Jahre alter Baum steht in Magdeburg und sei auch eine Geschichte wert, sagt die Buchautorin. Er sei als Gedenkbaum gepflanzt worden.
Bäume würden öfter als Andenken gepflanzt. "Und in diesem Fall ist es so, dass dieser Gedenkbaum von einem Verein gepflanzt wurde, der sich darum bemüht, an berühmte oder einflussreiche Frauenpersönlichkeiten aus der Geschichte zu erinnern", erläutert Ring die Besonderheit des Magdeburger Baumes.
Dass oftmals die Bäume in den Städten nicht viel Beachtung bekämen, bedauert die Jounalistin. "Das ist ein bisschen schade, weil man dadurch total viel verpasst." Mit ihrem Buch wolle sie dazu anregen "die Augen zu öffnen für das, was einen eigentlich umgibt". Es gebe unglaublich viel zu entdecken.
(nho)