Boulanger Trio: "Teach Me!"

Esprit als Methode

07:58 Minuten
Die Schwarzweißfotografie zeigt einen herrschaftlich eingerichteten Wohnraum mit üppigem Stuck, geblümten Vorhängen, Kamin und Sesseln. Eine ältere Dame mit weißem Haar und dunkler Brille hört zu, während zwei Männer vermutlich musizieren.
"Sie war eins mit der Musik": Nadia Boulanger beim Unterricht in ihrem Haus in Paris 1977. © picture-alliance / akg-images / Marion Kalter | Marion Kalter
Ilona Kindt im Gespräch mit Mathias Mauersberger |
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Die Pariser Kompositionslehrerin Nadia Boulanger prägte Musiker wie Astor Piazzolla, Quincy Jones oder Philip Glass. In ihren Schülern weckte sie die Kraft, eigene Wege zu gehen. Das zeigt das neue Album des Boulanger Trios: "Teach Me!"
Die Pianistin Karla Haltenwanger, die Geigerin Birgit Erz und die Cellistin Ilona Kindt bilden das Boulanger Trio. Auf ihrem neuen Album "Teach Me!" haben die drei Musikerinnen Werke von Schülern der französischen Kompositionslehrerin Nadia Boulanger (1887 - 1979) eingespielt.
"Nadia Boulanger hat unglaublich viele Komponisten geprägt, die sich mit ihrem Schaffen in ganz verschiedene Richtungen entwickelt haben, und das möchten wir mit dieser Platte zeigen", sagt Ilona Kindt.

Starke Persönlichkeit, sprühender Geist

So habe Boulanger beispielsweise den Argentinier Astor Piazzolla dazu gebracht, das klassische Komponieren aufzugeben und den Tango weiter zu entwickeln. Sie habe als Kompositionslehrerin keine Methode gehabt - es war eher "ein Geist, den sie versprühte", sagt Kindt.
Mit ihrer starken Persönlichkeit habe Boulanger viele später bekannte Musiker inspiriert, ihren eigenen Weg zu gehen. Prägend war Nadia Boulanger etwa für Leonard Bernstein, Jean Francaix, Quincy Jones, Astor Piazzolla oder Philip Glass.
(huc)
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