"Der hochprozentige Fokus auf meinen Gegner"
Sein Boxstil machte ihn zum "Gentleman". Als das Privatfernsehen in den 1990er-Jahren Profiboxen hierzulande zum Event machte, wurde Henry Maske ein Star. Heute hilft er mit seiner Stiftung sozial benachteiligten Kindern - und verrät, wie schwierig sein Box-Comeback damals war.
Henry Maske war bekannt als der "Gentleman" unter den Boxern, der durch seinen Kampfstil erheblich zum Boom des Boxsports in den 1990er-Jahren beigetragen hat. Und dieser Stil war für ihn vor allem Kopfsache:
"Der hochprozentige Fokus auf meinen Gegner, auf das, was er tut, nicht zu vergessen, was ich selber strategisch vorhabe. In der Hoffnung, dass ich mich strategisch einbringe und umsetzen kann, kann aber auch anders laufen. Also all die Sachen spielen dann ausschließlich nur noch mit uns beiden eine Rolle."
Vom DDR-Amateur zum Profiboxer
Seine Karriere war eine einzige Siegesserie – erst als Amateur in der DDR, dann als Profi im vereinigten Deutschland. Wobei Profiboxen in der Bundesrepublik der frühen 1990er-Jahre zunächst noch ein Schattendasein fristete.
"Das professionelle Boxen in den alten Bundesländern, was ja der größte Teil Deutschlands nun mal ist, sag ich immer, war auf der Interessen- und Richterskala von 1 bis 10 unter Zero und zwar weit unter Zero. Es hatte keine Resonanz, es hatte kein Image, es hatte nur so einen Igitt-Effekt."
Comeback nach zehn Jahren Pause
Das änderte sich erst, als das Privatfernsehen Boxen zum Event machte – und Henry Maske zum Star. Und zu dessen Legende trug auch sein Comeback 2007 im Kampf gegen Virgil Hill bei, nachdem Maske zehn Jahre lang nicht gekämpft hatte:
"Ein verdammt langer und harter Prozess, den ich gegangen bin, um mich auf dieses Niveau zu bringen, was notwendig war, nämlich auf sein Niveau. Und er ist nicht zu mir runtergekommen, ich bin hochgekommen."
Heute betreibt Henry Maske als Franchise-Unternehmer zehn McDonalds-Filialen und hält Vorträge und Seminare zu Themen wie Selbstreflektion, Motivation und Leistungswille. Mit seiner Stiftung "A Place for Kids" hilft er sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen, durch Feriencamps und Lernwerkstätten sinnvolle Perspektiven zu finden.