Brand in Flüchtlingsunterkünften

Historiker kritisiert fehlende Unterstützung für Flüchtlinge

Der Treppenaufgang des Hauses in Vorra ist durch den Brand verwüstet.
Der Treppenaufgang des Hauses in Vorra ist durch den Brand verwüstet. © Daniel Karmann, picture-alliance/dpa
Moderation: Christopher Ricke und Anke Schaefer |
Der Historiker Alexander Schmidt sieht flüchtlings- und zuwanderungsfeindliche Gruppen vor allem dadurch bestärkt, dass es in der Gesellschaft derzeit an Solidarität mit Flüchtlingen fehlt.
Nach dem Brand in drei fast bezugsfertigen Flüchtlingsunterkünften im fränkischen Vorra sieht der Historiker Alexander Schmidt nun die Gesellschaft in der Pflicht, angemessen darauf zu antworten. "Es ist immer die Frage: Wie die Gesellschaft auf sie reagiert und wieviel Platz man diesen Leuten einräumt", sagte er am Freitag im Deutschlandradio Kultur.
Bestärkt sähen sich solche Gruppen dadurch, dass es an eindeutiger Unterstützung und Solidarität mit den Flüchtlingen zuletzt sehr oft gefehlt habe, sagte Schmidt. Ein wichtiger Weg, Extremismus den Boden zu nehmen, sei natürlich Bildung, vor allem für die Arbeit mit Jugendlichen.

"Wissen über den Nationalsolzialismus ist immer ein gutes Mittel, um so leichtfertigen Parolen doch nicht hinterher zu laufen", betonte der Historiker. "Das kommt ja dann auch immer in ganz unterschiedlichen Schläuchen daher: Das neueste ist jetzt wieder: Islamisierung. Das sind doch letztlich immer dieselben Parolen und immer dieses selbe Gefühl, dass man sich als Deutscher oder als Franke oder wie auch immer abgrenzen will."
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