Corona-Warn-App: Sinnvoller Schutz oder technische Spielerei?
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Die Anzahl der Corona-Infizierten steigt, die Kritik gegenüber der Warn-App wird lauter. Können zusätzliche Funktionen daran etwas ändern? Außerdem kehrt der Staatstrojaner zurück und ein neues Meme geistert durch das Netz.
Technik soll Probleme lösen oder zumindest den Alltag vereinfachen. Eine Hoffnungen, die nicht selten zur Utopie wird. Ein ähnliches Schicksal könnte auch die Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts und der Bundesregierung ereilen. In der Theorie soll sie Menschen zum Beispiel darüber informieren, ob sie in Kontakt mit einer infizierten Person geraten sind und damit ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben.
Allerdings scheint sie in den letzten vier Monaten seit der Veröffentlichung öfter fälschlicherweise Alarm geschlagen zu haben. So soll es unter anderem in öffentlichen Verkehrsmitteln Signalstörungen geben. Zudem hängt ihre Zuverlässigkeit auch davon ab, dass Menschen den QR-Code auf ihrem Testdokument selbständig scannen und das Ergebnis so in die App eingetragen oder das positive Ergebnis nachträglich via Tan melden. So oder so: Die Menschen müssen selbst aktiv werden, denn nur das entspricht dem Datenschutz.
Deshalb bezeichnete der bayerische Ministerpräsident Markus Söder die App als "zahnlosen Tiger". Doch ist sie das wirklich? Diese Frage geben wir an Christina Berndt von der Süddeutschen Zeitung weiter. Mit uns spricht sie über die Schwächen, aber auch die Chancen der Technologie – gerade für die kalte Jahreszeit.
Staatliche Überwachung wird vereinfacht
Nun ist es amtlich: Alle 19 Geheimdienste sollen Staatstrojaner nutzen dürfen. Darauf hat sich die Bundesregierung diese Woche geeinigt und das Gesetz kommt jetzt in den Bundestag. Lange dagegen gewehrt hatte sich unter anderem die SPD, durchgesetzt hat sich nun aber Bundesinnenminister Horst Seehofer.
Konkret erlaubt der Gesetzentwurf, dass unter anderem nicht nur dem Bundesnachrichtendienst, sondern auch die Landesämter für Verfassungsschutz Endgeräte wie Smartphone oder Computer hacken dürfen, um laufende Gespräche in Messengern wie WhatsApp mitzuhören und auch versendete Botschaften mitlesen zu können.
Vorab geforderte Beschränkungen, wie dass ein terroristischer Anschlag unmittelbar bevorstehen muss oder ausländische Geheimdienste ausreichend Informationen für einen begründeten Verdacht liefern benötigen, werden im Gesetz allerdings nicht erwähnt.
Die Referentin für Netzpolitik der Linksfraktion im Bundestag, Anne Roth, schätzt in der Sendung ein, welche Folgen dieser Beschluss hat und ob Bürgerrechte hier eingeschränkt werden.
How it started. How it's going.
In den sozialen Netzwerken hat diese Woche vermehrt ein Meme die Runde gemacht, dass erstaunlich gut zu diesem überraschend chaotischen Jahr passt. Die User posten ein Bild unter der Überschrift "How it started" - also wie es begonnen hat. Und ein zweites mit dem Titel "How it’s going" - wie es weiterging. Einige nehmen diesen Trend ernst und posten, wie aus Textnachrichten ein Heiratsantrag wurde. Andere zeigen zweimal das gleiche Bild und brechen damit ironisch die Botschaft, denn geändert hat sich nichts.
Analysiert hat das Meme Berit Glanz in ihrem neuen Newsletter. Darin zeigt die Schriftstellerin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin auch, was dieses Meme so politisch macht.
Das Team
Moderation: Marcus Richter und Dennis Kogel
Redaktion: Hagen Terschüren, Vera Linß und Jana Wuttke
Vorsetzer: Mattias Finger
Netzkultur: Berit Glanz
Webredaktion: Carina Schroeder
Redaktion: Hagen Terschüren, Vera Linß und Jana Wuttke
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