Das Soziale Netzwerk der Verstoßenen
54:38 Minuten
Der Messenger Telegram wird von Verschwörungsmythikern und Rechtsradikalen verwendet - aber auch von Freiheitskämpfern. Sicher ist die Plattform jedoch nicht. Außerdem: "Animal Crossing" und ein Rückblick auf die Netzmusik.
Bereits letzte Woche haben wir uns mit den Verschwörungsmythen rund um das neuartige Coronavirus gewidmet. Worum es dabei jedoch nicht ging, war die Plattform, auf die beinahe alle großen Akteure der Szene setzen: Telegram. Diese Mischung aus Messaging-Dienst und Sozialem Netzwerk ist seit Jahren ein Refugium derer, die sich bei den großen Playern Facebook und Twitter nicht willkommen fühlen – Rechtsextreme, Verschwöungsmythiker, aber auch Aktivisten in Hongkong oder im Iran.
Ein Grund dafür ist, dass die Plattform als vermeintlich sicher gilt, obwohl sie das gar nicht ist. Dazu kommt, dass ihr Besitzer Pavel Durov kaum Moderation vornehmen lässt. Der freie Journalist Felix Huesmann beschäftigt sich seit Jahren mit Telegram. Mit ihm sprechen wir über die Verantwortung des Messengers und der Rolle, die er für verschiedenste Gruppen einnimmt.
Ein Rückblick auf die Netzmusik
Einer der meistgesagten Sätze bei "Breitband" ist mit Sicherheit: "Die Links zu den Songs finden Sie bei uns auf der Seite, gratis zum Download. Die Musik steht wie immer unter einer freien Creative-Commons-Lizenz." Doch nach über 12 Jahren haben wir uns entschieden, dass wir uns von der Netzmusik verabschieden werden. Das hat mehrere Gründe, vor allem aber hat sich die Szene nach anfänglicher Euphorie gewandelt. Darüber wollen wir mit Christian Conradi, einem unserer langjährigen Netzmusik-Redakteure, sprechen und schauen, wo die Netzmusikszene heute steht.
Die Abhörpraxis des BND ist verfassungsfeindlich – und nun?
Jahrelang hat der Bundesnachrichtendienst das Internet im Ausland überwacht. Eine Praxis, die vom Bundesverfassungsgericht nun als illegal eingestuft wurde. Geklagt hatten unter anderem internationale Journalisten, die befürchteten, dass Deutschlands Auslands-Nachrichtendienst ihre Kommunikation abgefangen und durchsucht hat. Es war jedoch kein generelles Verbot anlassloser Überwachung, das die Verfassungsrechtler ausgesprochen haben. Vera Linß hat sich angesehen, wie es weitergehen wird.
"Animal Crossing" – Kapitalismussimulator im Kinderspiel-Look
Der große Trend der Coronakrise dürfte das Videospiel "Animal Crossing" sein. Egal welches soziale Netzwerk man öffnet, Instagram, Twitter und TikTok sind voll mit Memes über knuffige Tiere auf einer einsamen Insel. Gleichzeitig versteckt sich in dem Spiel auch eine knallharte Kapitalismussimulation. Man startet mit einem Haufen Schulden bei dem Waschbären Tom Nook und wer sich die Unterhaltungen genauer ansieht, merkt, dass es oft um den "Turnip Exchange" geht, eine Börse für Steckrüben, auf der es um tagesaktuelle Marktpreise geht. Marcus Richter hat sich für uns diese Seite des vermeintlichen Kinderspiels angesehen.
Netzmusik
Das Team
Moderation: Teresa Sickert und Tim Wiese
Redaktion: Jochen Dreier und Jana Wuttke
BND: Vera Linß
Netzkultur: Marcus Richter
Netzmusik: Teresa Sickert
Webredaktion: Hagen Terschüren
Redaktion: Jochen Dreier und Jana Wuttke
BND: Vera Linß
Netzkultur: Marcus Richter
Netzmusik: Teresa Sickert
Webredaktion: Hagen Terschüren
(hte)