Journalismus in der Pandemie
40:14 Minuten
Impfungen könnten die Pandemie beenden. Doch ist es deshalb die Aufgabe des Medien, für die Spritze zu werben? Und sollte der Staat Journalisten bessere Daten zur Verfügung stellen? Außerdem: digitale Hilfsmittel für glaubwürdige Ausreden.
Die Bekämpfung der Pandemie ist im Interesse der gesamten Welt. Das stellt den Journalismus vor eine große Herausforderung: Inwieweit sollte die Berichterstattung als Werkzeug eingesetzt werden, um Covid-19-Infektionen einzudämmen und so Menschenleben zu retten?
Als Beispiel kann hier die Impfdebatte genannt werden. Wie sollten die Medien über die Impfungen aufklären? Ist es ihre Aufgabe, für eine möglichst hohe Akzeptanz zu sorgen? Oder geht es darum, auch die kritischen Stimmen abzubilden, die in der Bevölkerung für Zweifel sorgen können? Was gilt es zu verhandeln, zu debattieren und wann ist der Punkt erreicht, an dem wissenschaftliche Erkenntnis zu einem Konsens wird, der auch als solcher abzubilden ist?
Darüber sprechen wir mit der Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim.
Die Rolle des Staates
Die Aufgabe der Regierung ist hingegen klar: Sie muss für ihre Maßnahmen um die Akzeptanz der Bevölkerung werben, damit die Pläne auch umgesetzt werden. Dazu gehört, der Presse Auskunft zu geben und Daten zur Verfügung zu stellen. Doch Letzteres geschehe nur unzureichend, sagen Datenjournalisten. Schon im Mai vergangenen Jahres schrieben 45 Journalisten einen Brief an das Robert Koch-Institut, in dem sie tagesaktuelle und maschinenlesbare Daten forderten.
Was sich seitdem getan hat und was verbessert werden sollte, darüber sprechen wir mit dem Datenjournalisten Björn Schwentker. Er wünscht sich zum Beispiel, dass das Robert Koch-Institut mehr Zahlen veröffentlicht, um eine detailliertere und transparentere Berichterstattung zu ermöglichen, die im Gegenzug dann sogar die Schritte der Bundesregierung legitimieren könnte.
Krrrzzz, sorry, schlechte Verbindung
Fake News, komplett erfundene Beiträge und bearbeitete Fotos. Im Internet wird geschummelt und gelogen. In unserer digitalisierten Medienwelt müssen wir uns ständig damit auseinandersetzen, ob die Fakten stimmen, die kurzfristige Absage einer Verabredung mit einer ausgedachten Ausrede geschmückt war oder die E-Mail wirklich von unserer Bank (oder von einem Kriminellen) kommt.
Doch natürlich lügen immer die anderen, wir selbst sind ehrliche Häute. Oder etwa nicht? Über Lügen und Ausreden in der digitalisierten Pandemie berichtet Jochen Dreier.
Das Team
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Redaktion: Nora Gohlke, Vera Linß und Jana Wuttke
Beiträge: Matthias Finger und Jochen Dreier
Webredaktion: Hagen Terschüren
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Beiträge: Matthias Finger und Jochen Dreier
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(hte)