Mit Technik aus dem Lockdown
54:15 Minuten
Für die einen ist sie das Ticket zurück ins öffentliche Leben, für die anderen ein Eingriff in die Grundrechte: eine App, die ihre Nutzer benachrichtigt, ob sie mit Infizierten in Kontakt waren. Doch wie hilfreich ist eine App überhaupt?
Die Diskussion über eine Corona-App ist in vollem Gange. Denn viele versprechen sich davon eine Rückkehr ins normale Leben. Über die Einzelheiten der Technik und wie der Datenschutz funktionieren soll, gibt es aber noch Aufklärungsbedarf: Was ist der Unterschied zwischen "Tracking" und "Tracing", wo sollen die Daten gespeichert werden – zentral oder dezentral? Jochen Dreier gibt einen Überblick über die Pläne und Diskussionen.
Doch machen wir kurz einen Schritt zurück: Wie wichtig ist eine technische Lösung wie die App überhaupt? In Deutschland ist geplant, pro Woche mehr als 4,5 Millionen Menschen zu testen – auch solche, die keine Symptome haben. Macht das eine App nicht überflüssig? Wie weit kann die Pandemie überhaupt mit Technik bekämpft werden? Wie vertrauenswürdig sind die Anbieter der Apps? Darüber und über die konkreten Pläne und Modelle für die Corona-Tracing-Apps sprechen wir mit der Journalistin Ingrid Brodnig.
Dating in Zeiten von Corona
Einen anderen Menschen kennenlernen, ihm näher kommen: Das Prinzip des Datings widerspricht dem Abstandsgebot. Kuscheln im Kino oder spontanes Händchenhalten ist gerade nicht möglich und auch die potentiellen Orte zum Kennenlernen sind reduziert: Es bleiben die Supermärkte und Parks. Und das Internet, denn Nähe funktioniert auch im Digitalen. Mit dem Autor Friedemann Karig sprechen wir über die Liebe und das Virus.
Kunst per Stream
Das Internet ist ein Theater, ein Museum, ein Club, eine Konzerthalle. Ein Kino ist es ja schon etwas länger. Aber die Pandemie hat nun dazu geführt, dass auch kontaktintensive Livekünste nur auf den Displays unserer Endgeräte stattfinden können.
Die Theater streamen alte und neue Inszenierungen, einige erfinden neue Formate. Museen bieten Online-Führungen an. Solokünstler performen in der Küche und in den Wohnzimmern. Und am vergangenen Sonntag ging mit "One World: Together at Home" ein virtuelles Treffen der Superstars um die Welt – von Lady Gaga bis zu den Rolling Stones.
Es war aber auch die Woche, in der manche Kunstschaffenden zu Hause in Deutschland das Gefühl hatten, an gesellschaftlichem Gewicht zu verlieren, als zu Rettende zweiter Klasse. Tobi Müller hat die Debatten um Streaming und die Lage der Kunst verfolgt.
Ungenutzte Rechenkraft teilen
Mit Computern ist es wie mit Autos: Während die meisten Besitzer ihren Wagen nicht durchgängig fahren, lasten viele Menschen auch die Kapazitäten ihrer Rechner nicht aus. Das Projekt Folding@home macht sich das zunutze. Es bündelt ungebrauchte Rechenleistung von Freiwilligen auf der gesamten Welt und stellt sie Forschungsprojekten zur Verfügung, die simulieren, wie sich Proteine falten. Das ist ein wichtiger Prozess, um Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder eben auch Covid 19 zu verstehen und passende Therapien zu entwickeln.
Aber er ist eben auch sehr rechenintensiv. Um Leute zum Mitmachen zu bewegen, setzt das Projekt auf Gamifizierung und neuerdings auch auf Bezahlung per Kryptowährung. Kann man nun als freiwilliger Helfer reich werden und die Welt retten? Friedemann Brenneis hat es ausprobiert.
Netzmusik
Das Team
Moderation: Teresa Sickert und Tim Wiese
Redaktion: Vera Linß und Jana Wuttke
Medien und Meinungen: Tobi Müller
Netzmusik: Roland Graffé
Webredaktion: Nora Gohlke
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