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„Operation Nachtwache“: Museumsbesuche im Internet

54:52 Minuten
Zuschauer betrachten Rembrandts "Nachtwache", während das berühmte Bild gerade im Rijksmuseum in Amsterdam restauriert wird.
Den Restauratoren direkt bei der Arbeit zusehen: Das Projekt "Nachtwache" im Rijksmuseum in Amsterdam © picture alliance / dpa / Ulrich Baumgarten
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Rembrandts bekanntestes Gemälde wird restauriert und alle können zuschauen – wie Museen das Internet für sich nutzen. Außerdem: Ist Hässlich das neue Schön für Influencer?
Was die Mona Lisa für den Louvre ist, ist Rembrandts Nachtwache für das Rijksmuseum in Amsterdam. Jetzt muss der knapp 380 Jahre alte Besuchermagnet restauriert werden. Normalerweise stünden Kunstliebhaber deshalb lange Zeit vor einer grauen Fläche. Um das zu vermeiden, hat sich Museumsdirektor Taco Dibbits entschieden, die Restaurierung vor laufendem Publikum umzusetzen und den Prozess auch im Internet zu dokumentieren.
Auf der gesamten Welt können Interessierte nun zusehen, wie 25 Menschen – vom Kunsthistoriker bis zum Computerspezialisten – die Nachtwache Schicht für Schicht untersuchen, um herauszufinden, welche Pigmente Rembrandt verwendet hat. "Operation Nachtwache" zeigt, wie Museen das Internet nutzen können, um ihre Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit nahezubringen.
Doch lohnt sich der Aufwand? Führt eine gute Online-Präsenz zu mehr Besucherzahlen? Macht sich ein Museum selbst überflüssig, wenn man nicht es nicht mehr besuchen muss, um die Exponate zu sehen? Und was genau unterscheidet ein erfolgreiches Online-Museum von eher langweiligen Webauftritten? Darüber sprechen wir mit Tobias Nettke, Professor für Museumskunde an der HTW Berlin.

Was ist überhaupt authentisch?

"Realness" – was vor ein paar Jahren noch der Kampfbegriff im Hip-Hop war, ist heute ein Qualitätsmerkmal für Influencerinnen. Das hat auch Emma Chamberlain erkannt. Die 18-Jährige hat sich zum neuen Stern am Youtube-Himmel entwickelt.
Ihr Stil: Perfekt unperfekt. Ihr Leben ist nicht spannend. Sie fliegt nicht um die Welt, schwimmt nicht vom Club- zum Infinity-Pool. Stattdessen filmt sie sich beim Kaffeeholen, versteckt ihre Pickel nicht und ihre Videos sehen auch nicht nach Hochglanzproduktion aus.
Kurz gesagt: Emma Chamberlain macht nichts, was ihre Fans nicht auch machen könnten.
Doch stimmt das überhaupt? Hinter den Kulissen investiert die Youtuberin nämlich dreißig Stunden in ihre vermeintlich spontanen Videos. Das Gezeigte wirkt zwar wie Alltag, ist dabei aber weniger langweilig, als die Realität. Anders gefragt: Ist das authentisch? Was ist überhaupt authentisch? Das klären wir im Gespräch mit Anika Meier. Sie ist Kuratorin und Kolumnistin beim Kunstmagazin monopol.

In diesem Wald rascheln Scheine statt Blätter

Der Betrieb der Kryptowährung Bitcoin benötigt Jahr für Jahr signifikante Mengen Strom. Was von einigen als die Zukunft des Geldes angepriesen wird, ist gleichzeitig ökologischer Wahnsinn. Vor allem, wenn man neben dem Stromverbrauch auch noch den Elektroschrott in Betracht zieht, der durch die Miner entsteht. Diese hochspezialisierten Computer zum Berechnen der Währung sind nämlich für nichts anderes zu gebrauchen.
Dass es auch anders geht, möchte der Künstler Michael Sedbon jetzt mit "Alt C" beweisen. Er erzeugt mit mikrobiellen Brennstoffzellen Strom, um einen Wald zum Crypto-Mining zu nutzen. Friedemann Brenneis stellt das Projekt vor.

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