Politikunverdrossene Jugend
31:23 Minuten
K-Pop ist eigentlich unpolitische Popmusik aus Korea. Und trotzdem fallen seine jungen Fans immer wieder durch Aktivismus auf. Wie ist das passiert? Außerdem: Medienreaktionen auf die "taz"-Kolumne und der Podcast von Linda Zervakis.
Bis zu eine Million Menschen – so viele Besucher hat Donald Trump bei seiner Wahlkampfveranstaltung in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma erwartet. So viele, dass vor der Arena sogar noch Außentribünen aufgebaut werden mussten. Doch am Ende kamen doch nur 6.200 Menschen, um den Präsidenten zu sehen. Wie konnte das passieren?
Ein großer Faktor waren K-Pop-Fans (Anhängerinnen und Anhänger koreanischer Boy- und Girlgroups), die sich auf sozialen Netzwerken wie TikTok organisiert haben, um Plätze für Trumps Event zu reservieren und so die leeren Ränge zu provozieren. Das ist nicht das erste Mal, dass die vornehmlich sehr jungen Fans dieser Musikrichtung zu Aktivistinnen und Aktivisten geworden sind.
Ebenfalls im Juni haben sie den von vielen Rassisten benutzten Hashtag #whitelivesmatter auf Twitter gekapert, um Gifs von ihren Lieblings-Künstlern zu posten – und den Hashtag somit unbrauchbar zu machen. Doch wie kommt es, dass sich ausgerechnet Fans einer als unpolitisch geltenden Musikrichtung so mobilisieren? Darüber sprechen wir mit dem Kulturwissenschaftler Sung un Gang.
Die "taz"-Kolumne und die Medien
Eins der größten Themen der Woche war die "taz"-Kolumne "All cops are berufsunfähig" von Hengameh Yaghoobifarah. Erst löste der Text, der je nach Lesart Polizisten als Abfall bezeichnet, große mediale Empörung aus. Dann schloss sich die Gewerkschaft der Polizei an und gab eine Anzeige wegen Volksverhetzung auf, und später schaltete sich sogar Innenminister Horst Seehofer ein und wollte – historisch einmalig – in seiner Ministerrolle eine Anzeige gegen ein*e Journalist*in erstatten. Die Stimmung ist also aufgeheizt. Samira El Ouassil ordnet die Lage für uns ein.
Linda Zervakis präsentiert: Gute Deutsche
Die Tagesschau-Moderatorin Linda Zervakis hat jetzt einen eigenen Podcast auf Spotify. In "Gute Deutsche" spricht sie mit prominenten Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund darüber, wie es ist deutsch zu sein, sich aber nicht so zu fühlen. Also eigentlich ein Thema, das aktueller nicht sein könnte. Aber auch ein Thema, das schon von den Podcasts "Halbe Katoffl" und "kanackische Welle" behandelt wird. Ob der Neuling mit dem prominenten Gesicht und Spotifys riesigem Werbebudget auch qualitativ mit den Vorbildern mithalten kann, hat Carina Fron herausgefunden.
Das Team
Moderation: Vera Linß und Tim Wiese
Redaktion: Vera Linß und Jana Wuttke
Medienkritik: Samira El Ouassil
Podcastkritik: Carina Fron
Webredaktion: Hagen Terschüren
Redaktion: Vera Linß und Jana Wuttke
Medienkritik: Samira El Ouassil
Podcastkritik: Carina Fron
Webredaktion: Hagen Terschüren
(hte)