Breitband Sendungsüberblick

Soziale Netzwerke: Aus der Traum?

54:52 Minuten
Junge Menschen stehen zusammen und nutzen ihre Smartphones.
Statt Demokratisierungstool oft einfach nur noch ein Ärgernis? Soziale Netzwerke stehen mal wieder in der Kritik. © picture alliance / Bildagentur-online/Tetra Images
Moderation: Katja Bigalke und Martin Böttcher |
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Toleranz, Demokratie und herrschaftsfreie Kommunikation: Das wollten die sozialen Netzwerke in die Welt bringen - doch oft genug scheinen sie das Gegenteil zu bewirken. Kein Wunder also, wenn selbst Netzaktivisten die Social-Media-Blockade in Sri Lanka gutheißen.
Wenn es um Wortbeiträge auf Twitter geht, greifen immer mehr User zu sogenannten Threads. Das sind mehrere zusammenhängende Tweets, die in der Timeline auch als solche angezeigt werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Beschränkung auf 280 Zeichen pro Äußerung zu umgehen und längere Geschichten oder Meinungsbeiträge zu posten. Was macht das mit der Diskussionskultur auf Twitter? Lädt ein Thread zu differenzierterer Debatte ein oder führt er im Gegenteil zu einem verstärkten Monologisieren? Darüber sprechen wir mit dem Journalisten und Social-Media-Experten Dirk von Gehlen. Und Jenny Genzmer erklärt, wie sich Threads entwickelt haben und wer sie wofür nutzt.

Podcast-Krieg

Gemütliche Spielwiese war gestern: in der Podcast-Industrie ist inzwischen ein harter Kampf um Marktanteile ausgebrochen. Er entzündet sich an der neuen Podcast-App "Luminary", die von großen Playern der Podcast-Industrie wie Spotify oder der New York Times boykottiert wird. Was da los ist und worum es bei dem Konflikt eigentlich geht, erklärt Sandro Schröder.

Netzkultur: Sri Lanka blockiert Soziale Netzwerke - gut so?

Nach den Attentaten vom Ostersonntag auf Sri Lanka hat die Regierung Soziale Medien und Messenger-Dienste gesperrt, um Gerüchte und Falschmeldungen über weitere Attentate nicht im Umlauf gelangen zu lassen. Der erste Reaktion vieler im Westen war der Aufschrei: Das ist Zensur!
Nicht so die Tech-Journalistin Kara Swisher, die für die New York Times schreibt: Sie schäme sich zwar, es zuzugeben, sagt die Autorin in einer Kolumne, aber ihr erster Gedanke sei gewesen: gut so! Gut, weil es durch Falschmeldungen ausgelösten Aufruhr verhindert haben könnte. Gut, weil inzwischen toxischer Müll die sozialen Netzwerke überschwemmt.
Swisher geht in ihrer Kritik an den Sozialen Medien über den Einzelfall hinaus. Für sie ist das gesamte Projekt der sozialen Netzwerke gescheitert, von dem sie einst glaubte, es werde mehr Toleranz in die Welt bringen. War der Traum von der basisdemokratischen weltweiten Kommunikation über soziale Netzwerke also nur eine Illusion, fragt Thomas Reintjes in seinem Beitrag.

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Webredaktion: Ulrike Köppchen
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