US-Medien: Ist die Meinungsvielfalt in Gefahr?
31:25 Minuten
In den USA verlassen Journalisten ihre Jobs. Der Vorwurf: Es geht nur noch um Klicks statt um Fakten. Was ist da dran? Außerdem: Internet-Shutdowns und Kommunikation mit Cyber-Erpressern.
Die US-Medien wurden im letzten Monat mit Vorwürfen konfrontiert: Gleich drei Journalistinnen und Journalisten warfen ihre Jobs hin und übten Kritik an ihren alten Arbeitgebern und dem Mediensystem. Die Anschuldigungen reichen von Vorurteilen und Mobbing gegen Konservative bis hin zu mangelnder Neutralität und Themenwahl nach Klickpotenzial statt Wichtigkeit.
Es scheint, als hätte die Corona-Pandemie die Punkte, die schon lange kritisiert wurden, noch einmal verstärkt. Doch welche Vorwürfe sind überhaupt berechtigt? Und was kann getan werden, um die Probleme der Branche in den Griff zu bekommen? Darüber haben wir mit dem Journalisten und Medienkritiker Jeff Jarvis und Dagmar Hovestädt gesprochen, sie Pressesprecherin des BSTU, ehemalige US-Korrespondentin, Mitgründerin von Netzwerk Recherche und sitzt heute im Aufsichtsrat von Correctiv.org.
Die Professionalisierung von Cyber-Erpressern
4,5 Millionen US-Dollar. So viel musste der US-Reiseanbieter CWT zahlen, um an seine Daten zu kommen. Diese waren durch Ransomware, also Software, die von Kriminellen zur Erpressung genutzt wird, verschlüsselt und so für die Firma unzugänglich gemacht worden. Erst nach einer Bitcoin-Überweisung wurde das Passwort heraus- und die Daten dadurch wieder freigegeben.
Das US-Unternehmen ist mit diesem Schicksal nicht allein. Erpressungsversuche durch Ransomware sind mittlerweile so üblich, dass es sogar Versicherungen dagegen gibt. Der Fall des Reiseanbieters zeigt auch, wie professionell die Erpressungsbranche geworden ist. Der veröffentlichte Chatverlauf mit den Kriminellen liest sich fast wie klassischer Kundensupport – nur für etwas, das einem schadet und das man nicht bestellt hat.
Wir haben mit Jürgen Schmidt von der IT-News-Seite Heise.de über das Phänomen Ransomware und den Umgang von Unternehmen mit Erpressungen gesprochen.
Internet-Shutdowns – wie autoritäre Staaten das Netz kontrollieren
Egal ob Informationen zur Pandemie oder Termine für die nächste Demonstration: Kommunikation und Wissensvermittlung findet immer mehr über das Internet statt. Und nicht nur in der westlichen Welt, sondern rund um den Globus. Das haben auch viele autoritäre Staaten erkannt. Um Informationen zu unterdrücken schalten sie regelmäßig soziale Netzwerke oder gleich das gesamte Internet ab – mit teils verheerenden Folgen für die Bevölkerung.
In den westlichen Medien wird diese Art der Zensur kaum thematisiert. Der sechsteilige Podcast "Kill Switch" will das jetzt ändern. Hagen Terschüren hat ihn zum als Anlass genommen, um sich mit dem Thema zu befassen.
Das Team
Moderation: Jenny Genzmer und Tim Wiese
Redaktion: Nora Gohlke und Jana Wuttke
Vorsetzer: Thomas Reintjes
Netzkultur: Hagen Terschüren
Webredaktion: Hagen Terschüren
Redaktion: Nora Gohlke und Jana Wuttke
Vorsetzer: Thomas Reintjes
Netzkultur: Hagen Terschüren
Webredaktion: Hagen Terschüren
(hte)