Wie lässt sich “False Balance” verhindern?
35:38 Minuten
Bei der "False Balance" wird einer Minderheitenmeinung so viel Raum gegeben, dass der falsche Eindruck entsteht, sie sei gleichwertig mit der Konsensmeinung. Gerade bei Wissenschaftsthemen kann das gefährlich sein. Was können Journalisten gegen diese “falschen Ausgewogenheit” tun?
Die meisten Medien bemühen sich, ausgewogen zu berichten. Darf zum Beispiel ein Politiker oder eine Politikerin eine Meinung äußern, kommt in der Regel auch eine gegenteilige Meinung zu Wort. Daraus soll das Publikum sich selbst eine Meinung bilden können. Wird dieses Prinzip allerdings auf die Wissenschaft übertragen, kann es kompliziert werden.
Angenommen, eine Klimaforscherin spricht über den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel und bekommt als Gegenstimme einen Klimawandelleugner an die Seite gestellt, könnte der Eindruck entstehen, dass beide vorgetragenen Argumente gleichwertig gelten - obwohl die erste Position auf Fakten und Studien basiert und die des Klimawandelleugners auf persönlicher Haltung fußt. Hier führt die Bemühung um eine ausgewogene Berichterstattung zur Verbreitung von Unwahrheiten.
Während dieser Fall von "False balance" scheinbar sehr leicht zu erkennen ist, gibt es andere, die deutlich komplizierter sind. Wie also können Journalistinnen und Journalisten erkennen, wann sie "richtig" oder "falsch" ausgewogen berichten? Antworten auf diese Frage liefert Servan Grüninger. Er ist Biostatistiker an der Universität Zürich und Mitgründer des Think Tanks "Reatch", der sich mit der Berichterstattung und öffentlichen Diskussion von Wissenschaftsthemen auseinandersetzt.
Alle Themen der Sendung
- False Balance - Wie lässt sie sich verhindern?
- "Volkssport" Wahlomat: Wie nützlich sind Wahlomaten überhaupt?
- Eine Reportage von der "Ars Electronica Garden" in Berlin
Das Team
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Redaktion: Vera Linß und Jochen Dreier
Beiträge: Leon Ginzel und Teresa Sickert
Webredaktion: Carina Schroeder
Redaktion: Vera Linß und Jochen Dreier
Beiträge: Leon Ginzel und Teresa Sickert
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