Willkommen bei Eliza, Borg und Co.
54:42 Minuten
Sicherheit von Messengerdiensten, nachhaltige Software, Zyklus-Apps und Bullshit-Jobs: Die Themen auf dem 36. Kongress des Chaos Computer Clubs in Leipzig sind bunt und vielfältig. Auch Themen wie Klimawandel und "Digitalscham" stehen auf der Agenda.
Das Motto des diesjährigen Kongresses lautet "Resource Exhaustion". Es steht einerseits für einen Hackerangriff, andererseits ist es eine Anspielung auf die Klimakrise. Passend zum Motto geht es in den Vorträgen zum Beispiel um nachhaltige Software, Energiespeicher oder die Berechnung von Klimamodellen. Zu Gast in Leipzig sind ebenfalls die Klimaschutzbewegungen "Fridays For Future" und "Extinction Rebellion".
Sicherheit von WhatsApp und Co.
Aber auch die klassisch technischen Themen kommen in den knapp 150 Veranstaltungen der fünf Hauptbühnen nicht zu kurz. Zwei Vorträge am Freitag befassten sich mit der Sicherheit von Messengerdiensten wie Signal, Threema, WhatsApp oder iMessage. Marcus Richter hat sich die Vorträge des Sicherheitsforschers Will Scott sowie des Google-Programmieres Samuel Groß angesehen.
Zyklus-Apps in der Kritik
Digitale Menstruationskalender sind sehr beliebt. Doch sie sind auch in Verruf geraten, weil sie die intimen Daten der Nutzerinnen mit Facebook teilen oder teilten. Auf dem Kongress wird das Thema in einem Vortrag von Eva Blum-Dumontet und Christopher Weatherhead von der NGO Privacy International diskutiert.
Wir sprechen mit der Datenschutz-Aktivistin Katharina Nocun. Sie hat sich in ihrem Buch "Die Daten, die ich rief" damit befasst, was mit den Informationen passiert, die man in Apps eingibt.
Podcaster: Mehr als ein Hobby
Wer sind eigentlich die deutschen Podcaster und Podcasterinnen? Wie lassen sie sich charakterisieren und was treibt sie an? Diese Fragen haben die Psychologin und Podcasterin Christiane Attig beschäftigt. Auf dem Kongress hat sie ihre Studie "Mehr als ein Hobby. Deutschsprachige Podcaster*Innen im Fokus psychologischer Forschung" vorgestellt. Wir sprechen mit Christiane Attig über ihre Ergebnisse.
Bullshit-Jobs
Die Beziehung zwischen dem Menschen und der Arbeitswelt ist kompliziert und in stetiger Veränderung. Einer, der mit seinen Theorien und Aussagen oft die Finger in die Wunde der westlichen, postindustriellen Gesellschaft legt, ist der Amerikaner David Graeber. Er ist Anthropologe, Vordenker der Occupy-Bewegung und bekannt durch sein Buch "Bullshit Jobs. Vom wahren Sinn der Arbeit".
Auf dem 36c3 sprach David Graeber über die Veränderungen der Arbeitswelt im Zeitalter des technologischen Fortschritts. Martina Weber hat ihn nach seinem Vortrag getroffen.
Wer sind Ada, Clarke und Borg?
Schon Wochen vor Beginn sind die Kongresshelfer damit beschäftigt die Messehallen in Leipzig zu gestalten. Vor allem die "Assemblies" – die Säle, in denen die Hacker an ihren Projekten arbeiten – und die Flure sind voller Licht- und Soundinstallationen, Skulpturen und kreativ konstruierten Sitzecken.
Doch die Messehallen verändern sich nicht nur äußerlich. Sie bekommen auch neue Namen: Die großen Bühnen, auf denen die Vorträge stattfinden, heißen für vier Tage offiziell Ada, Clarke, Borg, Dijkstra und Eliza. Jochen Dreier erklärt, woher diese Namen kommen.
Netzmusik-Playlist
Das Team
Moderation: Vera Linß
Redaktion: Jana Wuttke und Jochen Dreier
Netzmusik: Hagen Terschüren
Webredaktion: Nora Gohlke
Redaktion: Jana Wuttke und Jochen Dreier
Netzmusik: Hagen Terschüren
Webredaktion: Nora Gohlke