Bremer Kunsthallen-Direktor ruft zum Besuch der documenta auf
Nach dem Streit um antisemitische Motive bei der documenta hat der Bremer Kunsthallen-Direktor Christoph Grunenberg zum Besuch der Kunstschau in Kassel aufgerufen. Sein Appell laute: "Auf zur documenta!", so der Kunsthistoriker in einem Gastbeitrag des Bremer "Kurier am Sonntag". Eine Form der praktizierten Demokratie sei die "aktive Auseinandersetzung mit kulturellen Produkten und das direkte Eintauchen in den politischen Diskurs". Die documenta eröffne die Möglichkeit, sich "durch intensive ästhetische Erlebnisse eine eigene Meinung zu bilden und unmittelbar und gut informiert an der aktuellen Diskussion teilzunehmen". Die diesjährige documenta wird seit der Vorbereitungsphase von Antisemitismus-Vorwürfen überschattet. Kurz nach Eröffnung der Ausstellung Mitte Juni wurde das Banner "People's Justice" des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi wegen antisemitischer Motive abgehängt. Die Generaldirektorin der Kunstschau, Sabine Schormann, wurde abberufen und ein Expertenrat eingesetzt.