Brexit und die Folgen

Wird Berlin die neue Startup-Metropole?

Blick auf den Balkon eines Berliner Startups mit der Kulisse des Alexanderplatzes
Blick auf den Balkon eines Berliner Startups mit der Kulisse des Alexanderplatzes © dpa / Gregor Fischer
Florian Nöll im Gespräch mit Moderator Axel Flemming |
Berlin könnte von einem Brexit profitieren, meint Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Startups. Denn Wegbereiter für London als Startup-Metropole sei die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit, die aufgrund des Brexits bald nicht mehr gelte.
Nach Einschätzung von Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Startups, wird die Brexit-Entscheidung die Unternehmensgründungsenergie in der Startup-Metropole London ausbremsen.
"Wir gehen davon aus: Berlin wird der Gewinner und London der Verlierer sein", sagt Nöll. Aufgrund des Brexit gelte für London schon bald nicht länger die europäische Freizügigkeit für Arbeitnehmer. Diese allerdings sei einer der großen Wegbereiter für London als Hauptstadt der innovativen Neu- und Jungunternehmer.

Standort mit bestem Zugang zu Märkten

Bereits in den vergangenen beiden Jahren sei in Berlin im europäischen Städtevergleich die höchste Summe in die Startup-Szene geflossen. Hier also habe sich bereits ein Wandel hin zu Berlin als neue Startup-Hochburg vollzogen. Die Startup-Szene sei sehr stark auch von Stimmungen abhängig und hier kalkulierten natürlich potenzielle Investoren nun neu: "Das heißt, die Gründer machen sich heute schon Gedanken darüber, wo sie ihre Firma gründen, ob sie möglicherweise jetzt schon umziehen sollten - auch vielleicht nach Festland-Europa."
Denn insbesondere bei den innovativen Firmen, bei den Startups, sähen sich die Unternehmer als europäische Gründer und zögen in das Land, in die Metropole, wo sie den besten Zugang zu ihren Märkten hätten. In vielen Startups hätten darum am Freitag "bereits die Köpfe geraucht", um die Folgen des Brexit zu überblicken und wie man darauf nun reagieren müssen.