Britischer Humor

Marihuana rauchen mit Monty Python

Mitglieder von Monty Python: John Cleese, Terry Gilliam, Terry Jones, Eric Idle und Michael Palin (von links)
Die Komikergruppe Monty Python © dpa / picture alliance / Facundo Arrizabalaga
Von Jochen Spengler |
30 Jahre nach ihrem letzten Film ist die Gruppe Monty Python mit ihrem einmaligen Humor so beliebt wie eh und je. Nun war eine Show in London innerhalb von nur 44 Sekunden ausverkauft. Zehn Mal zeigt die Gruppe ihr Programm - auch im deutschen Fernsehen.
"Kümmert Sie, was die Kritiker sagen werden?"
"Nein, das ist zu spät. Sie haben überhaupt keine Auswirkung auf den Erfolg der Show."
Selbstbewusst geben sich die fünf Monty Pythons vor ihrem großen Auftritt.
Schließlich war die erste Show innerhalb von 44 Sekunden ausverkauft. 15.000 Zuschauer passen in die Londoner O2-Arena und die sollen ein Revival mit bekannten Gags und Songs erleben:
"Wir haben gedacht, dass wir die Klassiker spielen sollten", sagt Michael Palin.
"Es ging nicht darum, neues Material zu schreiben, sondern das gute einzupassen in ein neues nettes Format mit hübschen Tänzerinnen, bunt und voller Energie. Und mit Stoff von uns, der noch nicht auf der Bühne war, das hat uns auch viel Spaß gemacht. Die Show ist irgend etwas zwischen einer Theateraufführung und einem Rockkonzert."
Die alten Gags funktionieren noch
Nur 14 Tage hat man geprobt. Dass die alten Gags noch funktionieren, daran zweifeln sie nicht. Ihr Humor sei zeitlos, sagt Eric Idle:
"Wir hatten Glück, weil wir auf den Satire-Boom folgten. Wir haben versucht, eben nicht aktuell zu sein, Unser Humor ist allgemeiner und lustiger und deswegen veraltet er nicht so wie Satire."
Die neue Zusammenarbeit macht den fünf Ergrauten sichtlich Vergnügen. Beim letzten gemeinsamen Live-Bühnenauftritt vor 23 Jahren, so erzählt Terry Jones, da habe das ganze Publikum Marihuana geraucht.
"Welche Drogen gibt es wohl jetzt in der O2-Arena?"
"Viagra – eine ganze Menge Viagra in der Umkleide."
Alle Montys sind inzwischen jenseits der 70 und ihr Alter ist natürlich das wiederkehrende Thema. Etwa wenn Mick Jagger in einem Gruß-Video zu Beginn der Pressekonferenz die Blödeltruppe und wohl auch sich selbst hoch nimmt?:
"Monty Python? Immer noch? Zehn Shows. Wer zur Hölle will das noch mal sehen. Einen Haufen alter Männer, die ihre Jugend noch einmal erleben und viel Geld verdienen wollen. Der Beste von denen ist doch vor Jahren schon gestorben."
Wiedervereinigungsshow der verbliebenen fünf
Graham Chapman segnete 1989 das Zeitliche und die Wiedervereinigungsshow der verbliebenen fünf steht denn auch treffend unter dem Motto: One Down, Five to go.
Die letzte der zehn Shows wird am 20. Juli Live in hunderte Kinos und von Fernsehstationen weltweit übertragen – auch nach Deutschland
"Trotz ihres Rufs haben die Deutschen Sinn für Humor", vergibt Terry Jones großmütig das Monty Python Gütesiegel; John Cleese stimmt zu und wird am Ende gebeten, doch bitte aktuell zu kommentieren, ob Schottland unabhängig werden sollte:
"Ich habe einen Fünf-Punkte-Friedensplan für Syrien, wenn sie den hören wollen," weicht er aus, um dann ein wenig ernster hinzuzufügen:
"Die Schotten sollten exakt das tun, was sie wollen. - In Syrien."