Bronzezeitliche Siedlung am "Königsgrab" von Seddin entdeckt

    Luftaufnahme eines Ackers: Mitten im Rasen ist eine große Ausgrabungsstelle zu sehen, darin ist der Grundriss einer großen Halle zu erahnen.
    Ausgrabungen in Brandenburg im Landkreis Prignitz: Der Grundriss zeige wahrscheinlich die Versammlungshalle des "Königs Hinz" aus der Bronzezeit, so die Archäologen. © picture alliance / dpa / Jörg Carstensen
    Das "Königsgrab" von Seddin in Brandenburg gilt als bedeutendste Grabanlage der Bronzezeit. Bei laufenden Grabungen ist nun auch noch eine bronzezeitliche Siedlung entdeckt worden, die größer war als bisher angenommen. Die bisher freigelegten Reste von sieben Häusern stehen rund um die riesige "Halle des Königs", die im vergangenen Jahr entdeckt wurde. Der Brandenburger Landesarchäologe Franz Schopper sprach bei der Präsentation von einer "großen Überraschung" und einem "wahren Häusermeer". Zwischen 200 und 300 Menschen sollen hier gleichzeitig gelebt haben, überwiegend waren es Zimmerleute, Metallgießer und andere Handwerker sowie Landwirte. Sie siedelten zwischen 800 und 1.000 vor Christus im Brandenburger Landkreis Prignitz. Die Forscher fanden auch Keramikscherben und geröstete Eicheln und hoffen, mehr über das Leben in der Bronzezeit zu erfahren. Das international bekannte "Königsgrab" von Seddin wurde schon 1899 gefunden. Der Sage nach soll dort ein König Hinz bestattet sein. Es gilt als die bedeutendste Grabanlage des 9. vorchristlichen Jahrhunderts im nördlichen Mitteleuropa.