Ein Sauerteig namens Wotan
61:35 Minuten
Filmemacher Dietrich Brüggemann hat das Brotbacken für sich entdeckt. Marcus Richter macht sich über Kinder und das Verlieren Gedanken. Plus die Wiederholung einer der schönsten Plus-Eins-Geschichten: Wie ein Automechaniker König in Ghana wurde.
Das Brotbacken ist eine der ältesten überlieferten Traditionen. Der Filmemacher Dietrich Brüggemann backt Brot. Er sagt, sein Verdienst am Gelingen sei überschaubar. Alles, was man brauche, sei Wasser, Mehl, Salz und Sauerteig. Brüggemann hat den Sauerteig von seinem Cousin aus Bayreuth geschenkt bekommen. "Der hat ihn in einem Anfall von Germanentum 'Wotan' genannt", sagt Brüggemann. Sein Cousin sei überzeugt, dass ein Sauerteig einen Namen haben muss.
Verlieren will gelernt sein. Eltern brauchen dafür Empathie, Zeit und Hingabe, wenn ihre Kinder verlieren. All das kann ein Computerspiel nicht leisten. Bei Karten- oder Brettspielen machen die Kinder eine wertvolle Erfahrung. Wenn sie sich sicher sind, das Spiel zu gewinnen und dann doch nicht als Erster ins Ziel kommen, ist die Enttäuschung groß. In diesem Moment für die Kinder da zu sein, ihnen bei der Verarbeitung der Niederlage zu helfen, sei ganz wichtig, sagt Marcus Richter. Bei Computerspielen lerne man wiederum andere Dinge - aber eben nicht das Verlieren.
In Ludwigshafen ist Céphas Bansah eine Institution. Seine Autowerkstatt war anfangs bei Studenten beliebt, weil er gute Arbeit zu günstigen Preisen leistete. Bansah wurde in Ghana geboren und kam mit einem Stipendium nach Deutschland. Er machte eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker und später noch eine zum Automechaniker. In beiden Gewerken hat er einen Meisterbrief. Eines Tages bekam er einen Anruf aus Ghana. Sein Großvater war gestorben und er solle nun König werden. "Neinsagen geht nicht, das musst du machen", sagt er: "Vorher waren meine Probleme klein und plötzlich waren sie riesengroß."