Bruce Willis & Co

Vom Pantoffelkino auf die große Leinwand

05:25 Minuten
Bruce Willis hält Cybill Shepherd liebevoll umschlungen, sie legt ihre Hände auf seinen Arm.
In den Achtzigern waren sie "Das Modell und der Schnüffler": Bruce Willis und Cybill Shepherd. © imago / AF Archive / ABC / Mary Evans
Von Hartwig Tegeler · 16.04.2022
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Lange galt das Fernsehen für Schauspieler als Karriere-Ghetto oder gar als Sargnagel nach einer langen Kinokarriere. Heutzutage ist es längst ein Sprungbrett ins Kino. Hartwig Tegeler präsentiert fünf Karrieren, die im Wohnzimmer ihren Anfang nahmen.

Platz 5 - Bruce Willis

Schnell und rasant ging es immer zu, wenn ab Mitte der 1980er-Jahre in "Das Model und der Schnüffler" Agentur-Chefin Maddie (Cybill Shepherd) auf diesen unverschämt grinsenden Typen trifft. Man wird wohl nie herausbekommen, ob Regisseur John McTiernan oder Produzent Joel Silver 1988 die Idee hatte, Bruce Willis mit seiner Hallodria-Aura aus „Das Model und der Schnüffler" als Cop John McClane zu besetzen.

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Als McClane gerät er in einem Bürohochhaus in eine Geiselnahme, die er im durchschwitztem Unterhemd barfuss, unverschämt grinsend und ballernd beendet - und zwar nicht ohne seine Punchline: „Yippie Yah Yei, du Schweinebacke“. Eine Leinwand-Ikone „was born“. Krankheitsbedingt beendete Bruce Willis – inzwischen 67 Jahre alt – vor kurzem seine Schauspielkarriere. Und auch, wenn er in den letzten Jahren nur noch Schrott runter drehte: John McClane bleibt.

Platz 4 — Jennifer Aniston

Als Rachel in der Sitcom "Friends" überlebte sie zehn Jahre den Wohngemeinschaftskosmos aus emotionalen Irrungen und Wirrungen. Parallel zu "Friends" arbeitete Aniston an ihrer Kinokarriere. Keine große schauspielerische Spannbreite, aber schöne Präsenz war immer da.

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1998, anlässlich des Leinwand-Debüts "Café Blue Eyes – Schlafloses Verlangen", schrieb der San Francisco Chronicle: „Aniston tut nichts, außer alle paar Minuten anzutanzen, um ihren Charme zu versprühen und sehr, sehr, sehr hübsch auszusehen. Wer beschwert sich?“ Mehr gibt’s nicht zu sagen.

Platz 3 – Kristen Wiig

Kristen Wiig spielte ab 2005 in der Show "Saturday Night Live" unter anderem Penelope. Die Kunstfigur trieb einen mit ihrer lächerlichen Zwanghaftigkeit – allein dieses Zwirbeln mit den Haaren – zum Wahnsinn. Doch gleichzeitig gab Wiig dieser und ihren anderen Figuren – hinter deren absurden Lächerlichkeit – die Tiefe von Großstadtneurose und nahm diese in ihre Kinofilme mit – von "Brautalarm" bis "Downsizing". Was allerdings mitunter zu absurden Ergebnissen führte.

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In „Wonder Woman 1984“ spielt Kristen Wiig an der Seite von Gal Gadot eine unsichere Wissenschaftlerin, die zur Superschurkin mutiert. Doch ihre menschliche Tragik wirkt wie ein absurder Kontrapunkt zur comic-haften Oberflächlichkeit des Films.

Platz 2 – Chris Pratt

Er sollte der ironische Super-Weltrettungsheld in "Guardians of the Galaxy" werden oder der Dinosaurier-Flüsterer in „Jurassic World“. Doch die Coolness erlernte Pratt zuvor bereits in Serien wie "Everwood" oder "Parks and Recreation", unter anderem beim Abhängen auf dem Sofa, während die Freundin den mit einem Beinbruch Niederliegenden versorgt.

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Dieses Looserhafte konnte Chris Pratt dann, süffisant sich selbst auf die Schippe nehmend, auch gut für die Darstellung des "Star-Lords" brauchen.

Platz 1 - Olivia Colman

Detective Sergeant Ellie Miller kommt in der ersten Episode von "Broadchurch" (2013) aus dem Urlaub zurück und schleimt sich bei den Kollegen mit kleinen Geschenken ein. Aber das mit der Kariere? Entsetzt muss Ellie hören, dass ein Kollege den für sie ausgeschriebenen Job bekommen hat. Fünf Jahre nach „Broadchurch“ und einige Kinofilme später – parallel übrigens zur weiter laufenden Arbeit in Serien – bekommt Colman für ihre Rolle als Königin in "The Favourite – Intrigen und Irrsinn" den Oscar.

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Was der Unterschied ist zur Arbeit, zur Intensität, zum Spiel auf dem Bildschirm im Vergleich zum Kino, wenn es um die Abgründe des Menschen geht? Ich finden keinen bei Olivia Colman. Sie lacht unsicher, es bricht aus der Tiefe etwas hervor, sie wirkt verzweifelt, dann ganz entspannt in sich ruhend. Es ist egal, in welchem Medium "Colman, die Große" spielt: große Kunst einer großen Schauspielerin.

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